Am Morgen des 22. Juli verlassen wir die Fähre und betreten zum ersten Mal Isländischen Boden.

Der ursprüngliche Plan war, erst in Seydisfjördur zu übernachten und Vorräte einzukaufen. Die erste Fahrt wäre dann am Morgen losgegangen. Der Supermarkt liegt direkt neben der Hafenausfahrt. Wir decken uns mit Lebensmitteln ein und beschliessen den Tag zu nützen und fahren bis Bakkafjördur. Hier wollen wir die Papageitaucher sehen, die wir auf den Färöer Inseln verpasst haben. Mit unseren Velöli fahren wir die 6 km bis zum Vogelfelsen. Wir werden für die kleine Anstrengung reich belohnt.

Die Papageitaucher (Puffin) leben und brüten im Sommer in Höhlen. Den Winter verbringen sie auf dem Meer. Hier nach Bakkafjördur kommen die Vögel im Mai und verlassen die Gegend wieder Ende August mit ihren Jungvögeln.





Ist das ein Altersbart oder Reste einer Beute?

Ein junger Papageitaucher oben und eine junge Möwe unten.

Auf diesem riesen grossen, gutbesetzen Zeltplatz haben wir unsere erste Nacht in Island verbracht.

Franz ist auf den Felsen, gleich hinter dem Camping, geklettert. Hier wohnen, der Sage nach, die Elfen. Die Elfenkönigin lebt beim Elfenstein.


Am nächsten Tag verlassen wir die Gegend und fahren bis Porshöfn, ein kleines Städtchen auf der Halbinsel Langanes. Was hier besonders hervorsticht ist das Restaurant Baran. Der junge Koch hier wird sogar im Reiseführer erwähnt. Wir haben sehr gut gegessen (Fisch und Lamm). Noch nie haben wir dazu einen so guten Bordeaux zu so einem günstigen Preis getrunken. Das Lokal ist sehr empfehlenswert obwohl der Service, wie schon auf den Färöern, nicht sehr berauschend ist.


Von jedem Hügel und sei er auch noch so klein, fliesst Wasser. Beim Rjukandafoss haben wir angehalten. Ein kurzer Spaziergang führt uns bis unter den Fall. Erstaunlich wie zwischen all den Steinen doch immer wieder Blumen genug Nahrung finden.


Der Wettergott ist uns immer noch sehr wohlgesinnt. Wir frühstücken draussen!
Auf diesem Zeltplatz bildeten wir mit drei weiteren Schweizern eine richtige kleine “Schweizerkolonie”. Ein allein-reisender Aargauer war froh, wieder einmal seine eigene Sprache zu hören. Wir bekamen von den anderen, erfahrenen Islandreisenden, Tipps für die Weiterreise. Das Solothurner Ehepaar ist schon seit Juni hier unterwegs und erzählte von Schneestürmen und garstigen Winden.

Wasserträger im Park von Porshöfn.
Von hier aus fahren wir zum nördlichsten Punkt von Islands Festland, Hraunhafnartangi. Auf dem Weg dahin, in der Nähe von Raufarhöfn, entsteht ein grosser mythologischer Sonnenkalender, Arctic Henge. 1996 begann Erlingur Thorodsson das Projekt eines Steinkreises. Bis zur Vollendung werden noch viele Jahre vergehen.


Der Leuchtturm von Raufarhöfn.

Kurz nachdem wir den nördlichsten Punkt passiert hatten, begegnen wir einer geführten Touristengruppe. Hier werden die Islandponys gesattelt und der Ausritt beginnt. Es waren sehr viel mehr Pferde als Reiter da. Die ganze Herde begleitet den Ausritt.




Noch zu erwähnen ist, dass dies die erste unbefestigte Strecke ist, die wir in Island befahren.
Es heisst, in Island gibt es drei Mal so viele Schafe wie Einwohner. Mir scheint, es gibt auch mindestens drei Mal so viel Island-Ponys. Übrigens hört man auch, dass auf jedes Schaf drei Touristen kommen. Anderes Vieh haben wir bis jetzt kaum gesehen.
Unser Tagesziel ist Asbyrgi. Der Zeltplatz ist jedoch ausgebucht. Nur wenige Kilometer weiter finden wir einen sehr schönen Platz direkt am Meer. Bei unserer Ankunft regnet es in Strömen. Schon bald klart es auf und wir können unser Nachtessen draussen geniessen.



Am nächsten Tag stehen drei grosse Touristenattraktionen auf dem Programm. Als erstes das warme Bad in Jardbödin.


Hier kommt das Wasser mit 130°C aus dem Boden und muss auf badetaugliche Temperaturen abgekühlt werden. Das Wasser ist milchig. Die Haut fühlt sich nach dem Bad eingecremt an.
Die zweite Attraktion sind die heissen Geysire und sprudelnden Schlammbecken. Leider hat uns keiner der Geysire den Gefallen getan, eine hohe Fontäne auszuspucken. Die Luft ist voller Schwefeldampf und riecht dementsprechend faulig.



Dann auch noch die dritte Attraktion, der Dettifoss.



Ein Schweizer hat uns erzählt, dass das einer der grössten Fälle der Welt sei. Wir haben da unsere Zweifel. Der Dettifoss ist eindrücklich, wir haben aber auch die Viktoriafälle und den Iguazu gesehen. Wie sieht es mit den Niagarafällen aus?
Ohne Frage, die Isländer sind zu Recht stolz auf ihren Dettifoss.
Eigentlich wollten wir am Mivatn See übernachten. Der Campingplatz liegt sehr schön auf einer Anhöhe. Wir haben uns aber bald dagegen entschieden. Der Grund: Fliegen! Die Camper auf dem Platz hatten alle Fliegenschutztücher an ihren Hüten befestigt und, kaum waren wir ausgestiegen, überfielen uns die lästigen Viecher in Massen. Also nichts wie zurück ins Auto und bloss weg!
Wir benötigen einige Anläufe, da einige Plätze entlang der Route (Corona bedingt nur zu 50% belegbar) schon ausgebucht waren. Wir landeten auf dem kleinen Platz Lonsa, in der Nähe von Akureyri.
Gemütlich fahren wir weiter den Fjorden entlang bis nach Blönduos.

Auf der Halbinsel am Fluss Blanda machen wir einen Spaziergang.Es gibt hier sogar einen kleinen Wald.


Eine Künstlerin hat die Insel “verziert”. Wir haben mit ihrer Kunst etwas Mühe. Kunst, gemacht aus Nylonfäden.


Das grosse Kriterium für den nächsten Übernachtungsplatz ist die Waschmaschine! Uns geht langsam die saubere Wäsche aus. Wir entscheiden uns für Skagaströnd.
Mehr nach der grossen Wäsche.