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Schweiz nach Australien
Am 22. Februar sind wir in Zürich ins Flugzeug gestiegen. Mit einem Zwischenstopp in Abu Dhabi sind wir nachmittags, 23. Februar, in Perth gelandet.
Unser B&B in Perth
Sofort haben wir uns ein Taxi gemietet und sind zu Lou Valsecchi, dem Agenten der den Container mit unserem Auto entgegen genommen hat, gefahren. Es war wichtig, dass er so bald wie möglich das Original unseres Carnets erhält. Am Donnerstag wurde das Auto von der Zollbehörde inspiziert. Unsere mitgeführten Antibiotika waren den Zöllnern ein Dorn im Auge und wurden konfisziert. Am Freitag stand dann die Inspektion der Quarantäne Behörde an. Viele Berichte im Internet berichten Schauergeschichten über diese Behörde. Vielleicht hatten wir einfach Glück, oder unser Auto war tatsächlich so sauber, dass die Inspektoren nichts zu beanstanden hatten.
Wir freuten uns schon darauf nun endlich losfahren zu können. Lou hat uns jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass wir nun noch eine Haftpflichtversicherung für unser Auto benötigen. Damit verbunden ist die Vorführung des Autos. Leider konnten wir keinen Termin am Freitag mehr erhalten und mussten uns wohl oder übel bis Montag gedulden.
Wir hatten von Dienstag bis Freitag genügend Zeit um uns in Perth umzusehen. Eine moderne, lebhafte Stadt, die eher kühl wirkt.
Auch eine Rundfahrt mit einem Sightseeing Bus haben wir unternommen. Schon nach kurzer Zeit mussten wir vom Oberdeck ins Innere des Buses wechseln. Es wurde oben einfach zu heiss.
Eines der wenigen erhaltenen Häuser aus dem 19. Jahrhundert.
Der Sohn von Peter, ein guter Freundes aus unserer Zeit in Südafrika, hat uns eingeladen das Wochenende bei ihm, Herbert, und seiner Frau Kathrin und Sohn Christopher zu verbringen. Wir wurden am Samstag von Herbert in Perth abgeholt und von der ganzen Familie äusserst freundlich aufgenommen. Sie zeigten uns die hübsche Gegend um Port Kennedy.
Herbert hat uns dann am Montag Vormittag wieder nach Perth gefahren. Wir begaben uns nun zur Autoprüfstelle und anschliessend zum Büro der Transport Association wo uns die Haftpflichtversicherung ausgestellt wurde.
Endlich können wir nun frei mit unserem Frosch in Australien reisen.
Noch eine Nacht haben wir bei Herbert und seiner Familie verbracht. Herzlichen Dank an Herbert und Kathrin für die grosszügige Gastfreundschaft. Wir würden uns freuen, euch in der Schweiz zu treffen.
Perth bis Albany
23. Februar bis 9. März 2016
Am Montag sind wir in Richtung Süden gestartet. Wir wollen es zum Anfang gemütlich nehmen und haben uns schon nach ca. 60km in Bunburry einen Campingplatz gesucht. Wir wollten sehen ob wir alles in Ordnung haben und unser Zelt wie gewohnt in Ordnung ist.
Nur ein kurzer Spaziergang durch die kleine Stadt gab uns die ersten Eindrücke von Australien.
Nach einem Ruhetag geht es weiter. Wir fahren durch den Ludlow Tuart Forest, der für seine hohen Bäume berühmt ist.
Auch diesmal nur eine kurze Strecke bis Busselton. Hier wollen wir die 1,8 km lange Jetty besichtigen. Ein kleiner Zug fährt auf dem Steg
Ganz am äusseren Ende der Jetty kann man einen Unterwassertank besuchen. Auf verschiedenen Etagen bis zum Grund des Meeres, hier ca. 8 Meter, sieht man durch viele Fenster direkt ins Meer. Korallen, Fische und andere Unterwasserlebewesen können beobachtet werden. Franz hat gesagt es sei fast wie tauchen.
Von Busselton aus haben wir einen Tagesausflug nach Margaret River gemacht. Das ganze Städtchen besteht praktisch nur aus der Hauptstrasse. Wir haben einen Italiener gefunden der uns richtigen Espresso servierte.
Weiter fahren wir zum Leeuwin Leuchtturm. Hier treffen der Indische Ozean und der Südpazifik aufeinander. Wir sind die ganzen 176 Stufen bis zur Leuchtturmspitze hochgestiegen. Im Gegensatz zum Kap der Guten Hoffnung ist hier das Aufeinanderprallen der Meere nicht so gut sichtbar. Jedoch, gemäss unserem Führer, ist die Küste hier genau so gefährlich. Immer wieder sanken hier Schiffe. Der Leuchturm wird heute elektrisch befeuert. Früher mussten die drei Leuchtturmwärter das zur Feuerung nötige Kerosin täglich bis zur Leuchtturmspitze hoch schleppen.
Es wurde uns empfohlen auf dem Rückweg nach Busselton noch die Höhlen zu besichtigen. Entlang der Küste hier gibt es verschiedene Höhlen die jedoch nicht alle für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir sind keine Höhlenforscher, also haben wir uns auf die Jewel Caves beschränkt.
derselbe Kristall mit anderem Licht durchstrahlt
Am Montag war ein Feiertag. Das war uns nicht bewusst. Es scheint,, dass alle Bewohner von West Australien für das lange Wochenende an die Küste gefahren sind. Alle Campingplätze waren überfüllt. Durch das Entgegenkommen der Leitung des Mandalay Holiday Resorts konnten wir 4 Tage auf einen Reserveplatz, eigentlich der Bootsparkplatz, bleiben. Der Campingplatz liegt direkt am Meer. Wir haben lange Strandspaziergänge gemacht und so die Zeit genutzt.
Auch noch zu erwähnen ist, dass in den Bäumen auf dem Campingplatz viele weisse Papageien wohnen. Sie sind hübsch anzusehen, machen aber einen Heidenlärm. Ausserdem haben einige von ihnen unser Zelt als Toilette benutzt.
Mit einem Schlauch haben wir die Spuren wieder entfernt.
Mit einem Übernachtungsstopp in Walpole, wo wir auf dem Zeltplatz unser erstes Känguru fotografieren konnten, sind wir weiter Richtung Süden bis nach Albany gefahren.
In dieser Gegend stehen Riesenbäume und da es häufig sehr trocken ist kommt es im Sommer auch oft zu Waldbränden. Um diese rechtzeitig zu entdecken wurde eine Feuerwache organisiert. Die Wächter sind auf in den Baumwipfeln montierte Plattformen gestiegen. Der Aufstieg über die ungeschützten “Leitern” dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Heute wird der Wald auf Brände mit Flugzeugen überwacht.
Ebenfalls auf dem Weg von Walpole nach Albany liegt der Tree Top Walk. In einem Naturschutzgebiet wachsen hier der rote und der gelbe Eukalyptus. Der rote wird bis zu 70 Meter hoch. Um der Bevölkerung die Höhe der Bäume näher zu bringen wurde ein Rundgang auf der Höhe der Baumwipfel gebaut. Der Steg schwankt leicht. Damit soll die Bewegung der Baumwipfel im Wind simuliert werden.
Auf der Strecke zwischen Walpole und Albany sahen wir eine grosse Schweizerfahne und eine Tafel “Swiss Chocolate”. Natürlich haben wir angehalten. Annie, eine Emmenthalerin und ihr englischer Gatte produzieren hier Pralinés. Wir haben uns eine Weile mit Annie unterhalten und selbstverständlich auch Schoggi gekauft. Wir haben diese für unser Dessert nach dem Abendessen aufbewahrt. Die Schokolade ist nicht schlecht, ist aber sicher nicht ganz so gut wie die Pralinés in der Schweiz.
So geht das Blogschreiben an der warmen Sonne vor sich.
Albany bis Ceduna
10. bis 19. März 2016
Von Albany aus sind wir Inland gefahren. Unser Ziel ist der berühmte Wave Rock. Über ca. 350 km haben wir viele Salzseen gesehen, Von weitem sahen sie aus wie richtige Seen mit Wasser. Bei genauem Hinsehen waren jedoch alle die wir sahen ausgetrocknet und eine dicke Salzschicht bedeckt den Grund..
Die Bäume in der Umgebung sterben langsam ab, die Gegend wird richtig “versalzen”.
Zwei Nächte haben wir in Hyden beim Wave Rock verbracht. Die imposante Welle hat sich durch abfliessendes Wasser gebildet das die weiche Gesteinsschicht am Boden weggeschwemmt hat.
Interessant ist an diesem Ort auch, wie das Wasser für die kleine Gemeinde Hyden gesammelt wird. Der Wave Rock befindet sich am Fusse eines Hügels der eigentlich ein grosser Felsbrocken ist.. Etwas hinter dem Waverock ist ein Wasserdamm. Rund um den Hügel wurden kleine Mauern gebaut. Der spärliche Niederschlag sammelt sich entlang dieser Mäuerchen und fliesst in den Damm.
Auch in Hyden befindet sich ein kleiner Tierpark. Dort haben wir weisse Kängurus und auch einen Koalabär sowie viele bunte Papageien gesehen die alle hier heimisch sind.
Wir haben in Hyden zwei sehr heisse Tage verbracht und wurden von vielen Fliegen belästigt.
Wieder fahren wir der Küste entgegen. Eine eigentlich ereignislose Fahrt, wie bis jetzt fast durchwegs, durch ziemlich flaches Gebiet.
Dieser Lastwagen hat einen ganz speziellen Parkplatz gefunden.
In Esperance, wieder am Meer, hatten wir schon beim Einschreiben für den Zeltplatz ein nicht ganz gewöhnliches Erlebnis. Zwar werden wir oft angesprochen weil unser Auto aus der Schweiz stammt und so viele Kleber aus verschiedenen Erdteilen seine Rückseite schmücken. Diesmal wusste der Herr der uns angesprochen hat und seine zwei Reisekumpane sogar wo Nussbaumen liegt!
Wir haben uns darauf aufgemacht und unser Lager für drei Nächte aufgeschlagen. Es ging nicht lange und der Herr von vorhin hat sich bei uns gemeldet. Wir haben herausgefunden, dass er nicht nur weiss wo Nussbaumen liegt, sondern sogar dort aufgewachsen ist. Er ist der Bruder von Koni Albiez. Willy Albiez lebt schon viele Jahre in Kanada. Am 2. April wird er im Hirschen Kirchdorf am 80. Geburtstagsfest von Koni teilnehmen. Es wurde ein langer Abend. Viel “kennst du den?, gibt es das noch? und allgemeine Fragen über die Gegend wurden erörtert. Die Reisebegleiter von Willy Albiez sind ein Schweizer Secondo namens Peter Rissi, (der Schwager von Willy) und Dani, der einzige Nachkomme von Einwanderern die schon mehrere Generationen in Kanada leben.
Es hat sich auch so getroffen, dass neben unserem Zelt ein junges Paar seine Behausung aufgestellt hat. Markus ist der Sohn von Schweizern die nach Kanada ausgewandert sind. Er spricht immer noch “Thurgauerisch”.
Wir haben einen lustigen schweizerisch/kanadischen Abend erlebt.
Einen Ausflug über den Grand Ocean Drive und zum Cape Le Grand National Park waren das Highlight eines von drei Tagen die wir in Esperance verbracht haben. Der Grand Ocean Drive führte uns zu mehreren wunderschönen Buchten mit weissem Sand.
Aber den noch weisseren, feineren Sand haben wir in einer Bucht im Cape Le Grand National Park angetroffen. Ein junges Känguru ernährt sich vom angeschwemmten Seegras.
Einen gemütliche Spaziergang entlang der gepflegten Strandpromenade in ein gemütliches Restaurant haben wir ebenfalls sehr genossen.
Nach Esperance Richtung Süden liegt nun die grosse Wüste Nullarbor vor uns. Sie bedeckt eine Fläche von über 300’000km2.
Wir planen für die Strecke von 1200 km 3 Tage. Die ganze Wüste, auch als Treeless Plain bekannt, liegt auf einer Kalksteinplatte. Den ersten Stopp legten wir in Balladonia ein. Obwohl dieser Ort und auch die weiteren Übernachtungsplätze auf der Karte eingezeichnet sind, bestehen sie meist nur aus einem Roadhouse mit Tankstelle und einem Campingplatz.
Am zweiten Tag haben wir dann die längste schnurgerade Strecke Australiens befahren.
Viele Road Trains sind uns begegnet. Sie rauschen mit hoher Geschwindigkeit vorbei und schieben uns dabei fast von der Strasse. Es ist uns auch aufgefallen, dass wohl die halbe Bevölkerung Australiens ständig unterwegs ist. Kaum ein Auto ohne Wohnwagen oder Camperanhänger sahen wir auf der ganzen Strecke.
Immer wieder ist die Strasse als Emergency Airfield gekennzeichnet.
In Mundranbilla haben wir wieder einen Stopp eingelegt. Wir haben langsam genug von geraden Strassen und auf beiden Seiten lauter “Nichts” und freuen uns jetzt schon auf grünere Gegenden.
Auf dem Weg zu unserem letzten Stopp fiel Franz ein gestrandetes Auto am Strassenrand auf. Der junge Mann, Dave, war auf der Strecke liegengeblieben als ein Keilriemen plötzlich riss. Zwar hatte er einen Ersatz, konnte diesen aber nicht einbauen da die Schrauben zur Lockerung des Pullies total eingerostet waren. Wir haben Dave die nächsten 120 km mitgenommen bis nach Nullarbor Station, wo er dann einen Mechaniker organisieren konnte.
Unsere letzte Nacht in der Wüste verbrachten wir in Nundroo. Noch liegen ca. 150km immer noch uninteressante Gegend vor uns bis wir in Ceduna eintreffen. Dort wird auch unser Kühlschrank durch die Quarantänebehörde einer gründlichen Kontrolle unterzogen. Es ist verboten Früchte und Gemüse von Western Australien nach South Australien einzuführen. Die Gesundheitsbehörden befürchten die Einfuhr der für die Ernten hier schädlichen Insekten und Samen von hier nicht heimischen Pflanzen.