8. bis 21. September 2016

Nach der Überquerung der Grenze zu Western Australia, wo wir unsere gekochten Kartoffeln abgeben mussten, schlugen wir unser Zelt in Kununurra auf.
Entlang der Strasse sehen wir die ersten Ausläufer der Kimberley Plains.


Viele Baob Bäume wachsen hier im doch recht grünen Gebiet. In Australien sind diese allerdings nicht von Elefanten angeknabbert .
Wir erkunden die Gegend um Kununurra und gelangen so auch nach Wyndham, ca. 100km nördlich. Hier sind wir wirklich am Ende der Welt angekommen. Es führt keine Strasse mehr weiter. Auf dem Five River Outlook konnten wir die ganze Gegend überblicken.



Der Hafen von Wyndham wurde früher zur Verschiffung von Rindfleisch benützt. In der kleinen Stadt gab es damals noch einen grossen Schlachthof der aber vor etwa zwanzig Jahren geschlossen wurde. Seither werden noch einige Minengüter verschifft. Das Städtchen stirbt jedoch langsam aus.
Hier noch ein Bild des “berühmten” 20 Meter langen Krokodils, das Wahrzeichen von Wyndham.

Schon in Kuramba Point haben wir das erste Mal von den Bungle Bungles gehört. Bereits dort, ca. 1500 km vor Kununurra, wurde uns ein Besuch dieses Nationalparks empfohlen. Wir konnten uns jedoch damals noch nicht entschliessen. In Kununurra haben wir dann ein Inserat gesehen und uns spontan entschlossen diesen Ausflug zu buchen.

Über den eindrücklichen Bungle Bungle National Park berichten wir in einem separaten Teil.
Nun wollen wir die Gibb River Road in Angriff nehmen. Diese Naturstrasse, ganz im Norden von Western Australien, führt durch das Kimberley Plateau. Das Gebiet kann nur in der Trockenzeit, ca. von Mai bis Oktober befahren werden. Sollte es, was aber äusserst selten vorkommt, in dieser Zeit regnen, wird die Strasse geschlossen. Ausserdem sind die vielen grossen Wohnwagen nicht geeignet für diese Strassenverhältnisse. Es steht uns eine Reise durch zumeist unbewohntes Gebiet bevor.

Die ersten 100 km bis zur El Questro Station sind geteert. Die 16 km von der Gibb River Road bis zur Station sind die ersten ungeteerten Kilometer die wir auf diesem Weg fahren. Gleichzeitig haben wir auch die erste Flussdurchquerung vor uns.
Noch ist von der berüchtigten Einsamkeit entlang der Gibb River Road nichts zu spüren. Der Campingplatz ist gut besetzt und es gibt ein Restaurant und eine Bar.

Geplant war eigentlich nur ein Aufenthalt von einer Nacht. Wegen eines kleinen Missgeschicks haben wir dann aber zwei Nächte hier verbracht.
Wir holpern die nächsten 120 km der Gibb River Road entlang bis zur Ellenbrae Station. Dies ist nun ein richtiges Bushcamp. Die Anlagen sind sehr einfach. Das Duschwasser wird wieder mit einem Donkey erwärmt. Man könnte jedoch, so man Lust verspürt, in einer himmelblauen Wanne ein Bad nehmen.





Leider ist der Fluss der durch die Station führt fast ausgetrocknet. Der Badepool ist nur noch knietief und ziemlich verschlammt.

Zum Glück haben wir einen schattigen Standplatz. Es ist doch immerhin etwa 36°C heiss.
Am nächsten Tag fahren wir bis zum Mount Barnett Road House. Auch hier haben sich die Siedler natürlich wieder an einem Fluss nieder gelassen. Der Campingplatz ist einfach, liegt jedoch wunderbar am Fluss. Wir geniessen das Bad im sicher 27°C warmen Wasser. Wenn man einen Spaziergang weiter dem Flusslauf entlang unternehmen möchte kann man hier die handbetriebene Fähre benützen.




Auch kleine Tiere sind interessant.

Unser nächster Stopp ist das Silent Grove Bush Camp etwa 120 staubige Kilometer weiter entlang der Gibb River Road. Hier verspricht die Bell Gorge mit einem Wasserfall willkommene Abkühlung. Allerdings muss man sich die Abkühlung “erschwitzen”, denn kaum ein paar Meter des 1 km langen Fusswegs liegen im Schatten.


Der Fluss führt Wasser, also dürfen wir auf ein schönes Bad hoffen.



Wunderbar, einfach schön!
Leider mussten wir selbstverständlich auch den Weg zurück wieder unter die Füsse nehmen. Bis wir das Camp erreicht hatten war die schöne Abkühlung schon wieder abgeklungen.

Vollmond über Silent Grove.

Schon im Mount Barnett Road House Camp haben wir John und Felicity getroffen. Auch hier im Silent Grove plaudern wir wieder mit ihnen. Unbedingt zu empfehlen sei ein Aufenthalt im Windjana Gorge Nationalpark und im Tunnel Creek..
Wir haben nun gemerkt, dass sich die ganze Reise auf der Gibb River Road um Gorges, also Schluchten dreht. Nur wenige grössere davon besuchen wir. Beidseits der Strasse haben sich noch viele kleine Bäche ins Plateau gegraben, die aber in dieser Jahreszeit kaum Wasser führen.
Wir befolgen den Rat von John und Felicity und planen unseren nächsten Halt im Windjana Nationalpark. Um die Mittagszeit kommen wir in Windjana an. Da es sehr heiss ist, beschliessen wir erst den Tunnel Creek zu erkunden.

Jandamarra, der Kämpfer gegen die weissen Siedler, hat sich hier längere Zeit versteckt. Er wurde später gefunden und von Soldaten erschossen.
Dem Fluss entlang zu wandern ist es sehr angenehm. Hier herrschen etwa 25°. Der Fluss fliesst durch einen hohen Tunnel. Die Höhlen werden von grossen Fledermäusen bewohnt. Auch Süsswasserkrokodile sollen sich hier tummeln. Wir haben keine gesehen.

Eingang zum Tunnel Creek. Mehrere Male müssen wir durch den Fluss waten. Wir sind froh, dass wir keinen Krokodilen begegnen.


Etwa in der Mitte des Tunnels ist ein Stück der Decke eingebrochen. Hier hängen die Fledermäuse an Büschen und kühlen sich durch fächeln mit den Flügeln.
Auch hier ist Licht am Ende des Tunnels und der Umkehrpunkt erreicht.




Im Windjana Camp steht mitten im Bush eine Telefonkabine. Nur für Notrufe einsetzbar!

Gegen Abend wandern wir durch die Windjana Gorge.


Auch hier führt der Fluss nicht mehr viel Wasser. Die Krokodile haben sich in einer Pfütze versammelt. Baden ist also wirklich nicht angesagt.



Schon um 5 Uhr nachmittags geht die Sonne langsam unter und wirft ein schönes Licht auf die zerklüfteten Felswände.


Schon am nächsten Tag fahren wir Richtung Derby und damit zum Ende der Gibb River Road. Die letzten 60 km sind wieder geteert. Das Rumpeln und der Staub hört auf.

Wir sind gut in Derby angekommen.



Grössere und kleinere Besucher auf dem Campingplatz.
Hier werden Ausflüge zu den Horizontal Waterfalls angeboten. Nach einigem Zögern haben wir uns entschlossen einen Ausflug zu buchen. Leider mussten wir drei Tage in Derby warten und hier gibt es wirklich nicht viel zu sehen. Der einzige sehenswerte Punkt ist die Jetty. Boote und Schiffe müssen hier an langen Tauen angebunden werden. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt elf Meter!

Irgendwie mussten wir ja die Zeit verbringen. Also waschen wir unser Auto, wenigstens die Innenräume werden vom roten Staub der Gibb River Road befreit. Leider ist die Autowaschanlage geschlossen. Aussen sieht unser Frosch immer noch sehr staubig aus.
Unseren Ausflug zu den Horizontal Waterfalls werden wir in einem separaten Bericht dokumentieren