Teil 1
von Grenze Kasachstan bis Grenze Mongolei
Die russischen Zöllner haben uns ohne grosses Theater einreisen lassen. Das Auto wurde nur oberflächlich untersucht und schon nach eineinhalb Stunden waren wir auf der Strasse Richtung Barnaul.
Sofort ist aufgefallen wie viel besser hier die Strassen sind. Auch die Landschaft verändert sich. Es ist zwar immer noch sehr flach, aber die Steppe haben wir hinter uns gelassen. Beidseits der Strasse erstrecken sich riesige Felder die erst kürzlich bebaut wurden. Noch kann man nicht erkennen was hier wachsen wird. Die einzelnen Felder erstrecken sich ungefähr über einen km2. Zum Windschutz sind sie mit Birkenhecken getrennt. Diese ganze Tiefebene dehnt sich bis Barnaul aus, das nur auf ca. 200 MüM liegt.
Schon vor einiger Zeit haben wir beschlossen, dass unser Frosch im Toyota Center in Barnaul einen gründlichen Service erhalten soll. Auch zwei neue Reifen braucht er.
Evgeni, der Serviceleiter der Toyota Garage war sehr hilfsbereit und hat uns versprochen, dass er zwei geeignete Reifen finden werde. Er hängte sich sofort ans Telefon und wurde nach mehreren Anrufen auch fündig. Die Öldichtung zwischen Getriebe und Kardanwelle wollte Franz überprüfen lassen, da er festgestellt hatte, dass von Zeit zu Zeit einige Tropfen Getriebeöl ausliefen. Während des Services wurde dann noch festgestellt, dass der Gummibalg beim Frontgestänge defekt ist. Zu unserem Glück hat Evgeni auch dieses Teil noch aufgetrieben. Der Frosch wurde ausserdem innen und aussen aufs gründlichste gereinigt. Um 20.40 h erhielten wir ein e-mail, dass unser Auto abholbereit sei. Die offizielle Arbeitszeit der Garage ist 09.00 – 21.00. Total Kosten 33‘500 Rubel (ca. 550 CHF)!
Wir sind Evgeni Vitovtov und seiner Crew sehr dankbar für den ausgezeichneten Service.
Früh am nächsten Morgen verlassen wir das Malta Hotel in Richtung Altaj Gebirge.
Hotel Malta im zweiten Block im Parterre.
Die Landschaft präsentiert sich weiterhin sehr grün. Nach Bijsk fahren wir durch eine sehr schöne Hügellandschaft. Langsam steigen wir immer höher den Vorläufern des Altaj entgegen.
Der Ob bei Bijsk
Im Lubava Camp am Katun Fluss haben wir einen angenehmen Übernachtungsplatz gefunden. Das Internet hat im Kaffee einwandfrei funktioniert. Nur leider entsprechen die sanitären Anlagen nicht ganz unseren Vorstellungen. WC war ein Fremdbegriff, es gab ein Häuschen mit einem Plumpsklo (Loch im Bodenbrett) als höchstes der Gefühle.
Wir genossen die Fahrt in Richtung mongolische Grenze. Die sibirischen Blockhäuser, die Blumenwiesen und der Ausblick auf die Berge machen diese Strecke sehr kurzweilig.
Über den Seminskij Pass geht es immer weiter der Grenze in Tasanta entgegen.
Es ist in diesem Gebiet Russlands üblich frei zu campieren. Wir haben das ausgenützt, da wir mit unserem Traveljohn besser ausgerüstet sind und daher gerne auf das russische Plumsklo verzichten. Also suchten wir uns einen schönen Platz und haben in der nächsten Nacht frei am Cujafluss in der Nähe von Aktas übernachtet.
Kurz nach Aktas haben wir dieses sehr spezielle Haus entdeckt. Es steht auf dem Kopf!
Dieses Buswartehäuschen wurde umgenutzt oder warten die zwei tatsächlich auf den Bus
Noch sehen wir das Altaj Gebirge im Hintergrund bevor es schnurgerade auf die Grenze zu geht. Der Grenzposten liegt auf ca. 2000 m in einer Steppenlandschaft.
Ein gut englisch sprechender Zöllner hat uns bei der Ausreise geholfen. Uns fehlte angeblich wieder einmal ein Formular. Er hat jedoch seine Kollegin überzeugt, dass das Formular von Kasachstan auch für Russland gültig sei und somit abgestempelt werden konnte.