Sansibar

Von Reisebekanntschaften haben wir Telefonnummern und viele Tipps für Sansibar erhalten. Wie empfohlen, haben wir Abdulla angerufen. Er hat die Garden Lodge, mitten in der Altstadt von Stonetown, für drei Nächte für uns reserviert.

Unsere Auto werden auf dem Sunrise Campingplatz parkiert und sogar, während unserer Abwesenheit, mit Strom für die Kühlschränke versorgt.

Ein Tuctuc hat uns zu den Royal Fast Ferries gefahren. Beim Einsteigen gab es ein fürchterliches Gedränge. Wir hatten jedoch eine Überfahrt erster Klasse gebucht und waren dann sogar in der VIP Lounge untergebracht. Dadurch profierten wir von bequemen Sitzen und guter Aussicht während der anderthalb stündigen Fahrt.

Abdulla war wie versprochen bei der Anlagestelle um uns abzuholen. Er zeigt uns am gleichen Abend noch den „Essensplatz“. Ein grosses Gelände voller Essensstände. Von allen Seiten wurden wir mit Angeboten bestürmt. Die Auswahl ist riesig. Spiesse mit verschiedenem Fisch, Crevetten, Krebsen und anderem Getier aus dem Meer, Huhn, Rind, Gemüse und Früchte liegen zum Verkauf bereit. Wir lesen etwas aus, das nun frisch gebraten wird. Dazu gibt es Kartoffeln, eine Art Brotknödel, Pancakes oder Reis.

Der ganze Platz ist erfüllt von emsigem Treiben und verschiedene Düfte mischen sich mit dem Rauch der Grillfeuer. Wir probierten auch den überall angebotenen, frisch aus Zuckerrohr gepressten Saft (hat uns nicht besonders geschmeckt).

Pünktlich um 9 Uhr holt uns Abdulla morgens vor dem Hotel ab. Er hat für uns verschiedene Aktivitäten geplant.

Als erstes führt er uns in einen Wald indem sich ganz spezielle kleine Affen aufhalten.

Als nächstes zur Schmetterlingsfarm. Wir haben da gelernt, dass Schmetterlinge gezüchtet werden. Schmetterlingsfarmer sammeln die winzigen Eier der Schmetterlinge. Diese entwickeln sich zu Raupen. Die Raupen werden in Behältern mit auf die Raupenart abgestimmten Blättern gehalten, wo sie sich nach einiger Zeit verpuppen. Diese Puppen sind nun die Handelsware. Offensichtlich besteht ein weltweites Interesse daran. Auch das Papillonrama in der Schweiz sei Kunde. Die Schmetterlingsfarmer können gut von ihrer Arbeit leben.

Besuch im Mangrovenwald.

1852 Mangrovenwurzel-Wirr-Warr

Der Höhepunkt des Tages war aber sicher die Spicetour. Auf einer Farm haben wir die Pflanzen von vielen Gewürzen (Vanille, Muskatnuss, Nelken, Pfeffer, Zimt, Kardamom, Turmareg, Kakaobohnen, Kokosnüsse, Alloe, sicher haben wir einige schon wieder vergessen) gesehen und auch probiert.

Ein junger Bursche hat das Pflücken der Kokosnüsse demonstriert. Behände ist er den langen Stamm der Palme hinauf geklettert und singend, man kann schon sagen tanzend, wieder herunter. Auch verschiedene Pflanzen, die in der Kosmetikindustrie als Farb-oder Duftstoff eingesetzt werden, wurden gezeigt. Der Lunch war geprägt von den Produkten der Farm.

Um den Tag abzurunden, hat uns Abdulla noch zu einem kleinen Hafen mitten in Stonetown gefahren. Die Bootsfahrt zum Prison Island dauerte ca. 30 Minuten. Hier leben Riesen-Landschildkröten, die der Legende nach von einem Seefahrer im 19. Jahrhundert von den Seychellen herüber gebracht wurden. Das Gefängnis, das nie als solches benutzt wurde, ist heute ein Hotel.

1894 ich kann auch grössere Stücke abbeissen

Ein Bummel durch die engen Gassen von Stonetown mit ihren kleinen Läden(auch viele Souvenirläden) und den erstaunlichen elektrischen Verdrahtungen beschliesst den Tag

Deep blue Safari ist für den nächsten Tag geplant. Mit einem Dhau wurden wir erst zu einer Sandbank gefahren. Etwas sonnenbaden und schwimmen war angesagt. Besonders Franz hatte am nächsten Stopp, einem Korallenriff seine Freude. Wieder einmal ausgiebig schnorcheln im warmen Wasser hat ihm gefallen.

Auf einer Insel wurde nun das Lunchbuffet für uns ausgebreitet. Seafood vom Feinsten war zu haben, dekoriert mit tropischen Früchten aus der Region. Siesta, das war nun der nächste Punkt auf dem Programm. Wir haben diese Safari genossen und sind nach einer etwas ruppigen Rückfahrt von Abdulla wieder am Ufer abgeholt worden.

Ein Apero auf der berühmten Terrasse des Africa House beschliesst den Tag.

Sansibar ist auch bekannt als Sklaveninsel. Hier fand der Markt für die östlichen Länder statt. Um uns auch diesen dunkeln Teil der Geschichte der Insel näher zu bringen, führt uns Abdulla zu einem Sklavenhafen und zeigt uns die Höhlen in denen die Sklaven eingepfercht auf ihren Transport warteten.  In Stonetown steht heute auf dem Platz des ehemaligen Sklavenmarkts eine Kirche. Daneben können noch die Räume besichtigt werden wo die Männer und Frauen auf ihren Verkauf warten mussten.

In dieser Höhle wurden mehrere Hundert Sklaven eingesperrt bis zu ihrer Verschiffung.

Von den vielen Eindrücken der letzten Tage fast übermüdet haben wir die Rückreise auf der Fähre halb schlafend verbracht.