Russland

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Teil 2

von der mongolischen Grenze bis zur Grenze Europas (EU)

Schon im Bericht über Mongolien haben wir erwähnt, dass wir zurück nach Russland fahren. Der zweite Grenzübertritt gestaltete sich einiges schwieriger. Erst mussten wir von 12 -13 Uhr vor dem geschlossenen Zoll warten, es war gerade Mittagspause. Dann erfuhren wir, dass unser Frosch registriert werden muss als temporär eingeführtes Fahrzeug. Erst schien dies nicht weiter schwierig. Franz ist dann aber an eine richtige Schulmeisterin gelangt. Sie hat nicht nur die Schrift korrigiert, sondern auch verschiedene Punkte „verschlimmbessert“. Zuletzt ist ihr noch aufgefallen, dass das Auto auf Gabriele Mesey registriert ist. Sie wollte daher alle Formulare neu ausgefüllt haben. Gaby hat sie aber schlussendlich davon überzeugt, dass das Fahrzeug auf der grünen Versicherungskarte auf uns beide versichert ist. Das schien sie dann, nach ca. 1,5 Stunden, zu überzeugen und hat dann endlich den Stempel auf das Formular gedrückt.

Etwas verärgert sind wir weitergefahren durch die schöne Landschaft des Altajgebirges. Wir haben auf den gleichen Camps wieder Station gemacht.

3176 Cuja Camp zum zweiten  (1024x575)

Die Russen sind ja nicht gerade für ihre Offenheit bekannt. Im Cujacamp kam jedoch ein Zeltnachbar mit einer Flasche Wodka vorbei. Franz hat sich einen Schluck genehmigt und hatte dann alle Mühe den Besuch nicht in ein Besäufnis ausarten zu lassen. Der Besucher hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir um zum Baikalsee zu fahren nicht den Umweg über Novosibirsk nehmen müssen. Es gibt eine Strasse die kurz nach Barnaul in Richtung Kermerovo führt, die nicht im GPS verzeichnet ist. Dies erspart uns ungefähr 100 km. Novosibirsk werden wir auf der Rückreise Richtung Europa noch sehen. Dankbar für diese Information hat sich Franz noch ein Schlücklein Wodka genehmigt. Glücklicherweise kamen dann die Bekannten und Verwandten des Besuchers in grosser Zahl angefahren. Unser liebenswürdiger Besucher hat sich dann ganz ihnen gewidmet.

Am Morgen hatten wir Besuch einer ganz anderen Art. Die Pferdeherde liess sich durch die Camper nicht stören.

3177 Eine Pferdeherde besucht das Camp  (1024x587)

Der Plan war, vom Cujacamp direkt bis Barnaul durchzufahren. Wir waren uns aber nicht bewusst, dass an diesem Sonntag ein langes russisches Wochenende zu Ende geht. Der Verkehr war sehr dicht und kam schlussendlich gar ins Stocken. Kurzerhand entschlossen wir uns  im Lubava Camp Station zu machen und die gestressten Russen nach Hause fahren zu lassen.

Nach einer Nacht in Barnaul nahmen wir den Weg nach Kermorovo unter die Räder. Wir fanden die Abzweigung auf die empfohlene Route, waren jedoch nie ganz sicher ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind da unser GPS uns über fast 200 km die Route als nichtexistent anzeigte. Die Strasse war jedoch in gutem Zustand.

Wir kamen durch ein Gebiet in dem Kohle im Tagbau abgebaut wird. Zu unserem Erstaunen lag jedoch kaum Kohlenstaub in der Luft.

3187 Vor Kemeovo Kohle im Tagbau  (1024x575)

Die Landschaft präsentiert sich sehr grün und meist bewaldet.

3183 Auf dem Weg nach Kemerovo  (1024x575)

3184 Bärenklau  (575x1024)

3185 Landschaft in Sibirien  (1024x575)

Über den Dächern von Kemorovo.

3189 Über den Dächern von Kemerovo  (1024x575)

Zeitig am nächsten Morgen machen wir und auf den noch langen Weg bis zum Baikalsee

Ob beim Bau dieser Kapelle ein Schweizer beteiligt war oder ist das ein kirchliches Symbol?

3190 Ob am Bau dieser kleinen Kirche ein Schweizer beteiligt war  (1024x575)

Unsere nächste Station ist Krasnajorsk Es liegen immer noch etwa 1100km Strasse bis zum See vor uns.

3191 Ausblick vom Hotel in Krasnajorsk  (1024x575)

Aussicht vom Hotelzimmer in Krasnajorsk. In dem blau-gelben VW-Bus wird Expresso und viele verschiedene Sirups aus Frankreich verkauft.

3193 Kirche in Krasnajorsk  (1024x575)

Die Trams von Krasnajorsk

3196 Tram in Krasnajorsk  (1024x575)

3197 Tram in Krasnajorsk  (1024x575)

Viele Kilometer sind wir durch sibirische Wälder gefahren. Es gibt dazwischen jedoch auch wieder weite Flächen.

3198 Landschaft auf dem Weg nach Irkusk  (1024x575)

Bei einer Rast hat sich Franz mit dem Fotoapparat auf Schmetterlingsjagd gemacht.

3199 Franz auf Schmetterlingsjagd  (1024x608)

3200 Begegnung auf dem Weg nach Irkutsk  (1024x575)   3201 Noch mehr Schmetterlinge am Strassenrand  (1024x575)

3202  (958x879)

Freies Camp auf halbem Weg nach Irkutks.

3204 Camp auf halben Weg von Krasnajorsk nach Irkutsk (1024x260)

3205 Es ist fast 9 Uhr abends und die Sonne scheint immer noch  (1024x575)

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In Irkutsks haben wir nur einen Übernachtungsstopp auf unserem Weg an den Baikalsee gemacht.

3216 Hotel Irkut Irkutsk  (1024x575)

Wir haben hier nur unsere Vorräte aufgefüllt uns sind durch die einzige Fussgängerzone von Irkutsks spaziert. Wir wollen uns die Stadt auf der Rückreise genauer anschauen.

3228 Haus in der Fussgängerzone Irkutsk  (1024x575)

3221 Leonid Gaidai Regisseur  (915x1024)   3223 Sie halten sich bei den Händen und erhalten von Leonid Gaidai Anweisungen  Irkutsk  (1024x575)

3226 Das Lied Internationale der Arbeiterschaft Russlands Irkutsk   (1024x575)

3229 Früchte und Gemüsemarkt in Irkutsk  (1024x575)

In einer Bar haben wir eine Reisegruppe aus Rapperswil getroffen.

3230 Eine schweizerische Reisegesellschaft aus Rapperswil getroffen in einer Bar in Irkutsk  (1024x575)

Listvjanka ist ein kleiner touristisch dominierter Ort am Baikalsee, in der Nähe des Flusses Angara.

3242 der Baikalsee bei Listvyanka  (1024x575)

3235 In Lustvyanka am Baikalsee  (1024x786)

3238 Ein kühles blondes in Listvyanka  (1024x555)

3241 Man muss schon eisern sein um im kalten Wasser des Baikalsees zu tauchen. Im Hochsommer 16 bis 18 Grad  (628x1024)

In dieser Gegend wirken die typischen sibirischen Holzhäuser sehr gepflegt und sind offensichtlich auch bewohnt.

3255 Blick vom Baikalsee in ein Seitental  (1024x575)

Auch unser Hotel ist aus Holz gebaut und besteht aus mehreren Gebäuden. In der Nachbarschaft finden sich ebenfalls die schönen kleinen Holzhäuser.

3250 unser Hotel in Listvianka (unser Zimmer im helleren Haus im Mittelgeschoss) (1024x575)

3252 Bei den sibirischen Häusern sind die Fenster immer mit Verzierungen hervorgehoben  (1024x575)   3253 Oft sind es Blockhäuser mit farbigen Elementen  (1024x575)

3254 Strasse in Listvjanka  (1024x575)   3239 Sibirisches Haus mit den typischen verzierten Fenstern in Listvyanka  (1024x575)

Der Angara ist der einzige Ausfluss aus dem 636 km langen und zwischen 27 und 80 km breiten und bis zu 1647 Meter tiefen See.

3267 Angara Fluss, der Ausfluss aus dem Baikalsee  (1024x442)

Auf einem Bootsausflug genossen wir die herrliche Landschaft

3256 Strandleben am Baikalsee in Listvjanka  (1024x532)

3259 Wir besteigen das Boot  (1024x575)

3263 Wir erfahren von unserem Guide Details über den grossen See  (1024x575)

3269 Der ungefähr 800 Meter breite Ausfluss aus dem See in dessen Mitte der Shaman Rock, ein wundertätiger Felsbrocken, liegt  (1024x575)

Wir fuhren mit dem Schiff ans Nordufer zur stillgelegten Bahnstrecke und der alten Schiffswerft die seit der Verlegung der Bahnstrecke nicht mehr fahrplanmässig genutzt wird. Wir spazierten zum Tunnel Nr. 2 und eine kleine Strecke dem Schienenstrang entlang. Die Transsibirische Eisenbahn fährt heute am Südufer entlang. Alexander III hat beschlossen, dass die Bahn zweispurig geführt werden soll. Das Trassee und die 48 Tunnels wurden für zwei Spuren gebaut. Die heutige Bahn wird jedoch nur einspurig geführt. Die Strecke von Port Baikal, wo früher die Passagiere umsteigen mussten, bis Sljudjanka wird nur noch zu touristischen Zwecken befahren. Die heutige Transsibirische Eisenbahn führt direkt von Irkutsks nach Sljudjanka, lässt Port Baikal aus und fährt weiter dem Südufer entlang nach Wladiwostok.

3273 Total sind 48 Tunnels mit einer Länge zwischen 100 und 700 Metern   (1024x575)

3277 Hier kommt der Transsib  (1024x683)

Ein Zug, der Zarengold, ist genau zur richtigen Zeit hier durchgefahren.

3280 Zarengold  (1024x575)

Wir nehmen Abschied vom See und fahren nur ca. 70km zurück nach Irkutsk. Die Irkutsker Touristiker haben einen Stadtrundgang mit grüner Farbe auf den Trottoirs markiert. Der Weg führt zu allen bemerkenswerten Punkten der Stadt. Wir liessen uns durch die Stadt leiten. Leider war das Wetter nicht wirklich einladend. Trotzdem haben wir den Rundgang genossen und ein paar schöne Bilder geschossen.

Nachdem wir die letzten Nächte in bequemen Hotels übernachtet hatten fanden wir es wirklich wieder an der Zeit unser Zelt aufzustellen. Ausserdem gibt es auf der langen Strecke zwischen Irkutsk und Novosibirsk nur sehr wenige Übernachtungsmöglichkeiten.

Nach der ersten Etappe haben wir einen schönen Platz gefunden und verbrachten eine gemütliche Nacht im Zelt. Beim Aufstehen haben wir aber sofort unsere warmen Jacken angezogen. Es war nur noch 6°C warm (oder besser kalt).

3358 Franz bestimmt die Route für den nächsten Tag (1024x575)

Nach der guten Erfahrung von letzter Nacht wollen wir das wiederholen. Etwa nach 300km fuhren wir durch einen Gewittersturm. Franz musste anhalten da die Strasse im strömenden Regen nicht mehr zu sehen war. Wir nahmen an, dass wir uns für die kommende Nacht doch irgendeine feste Unterkunft suchen müssen. Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit schien jedoch wieder die Sonne vom wolkenlosen Himmel und wir hielten Ausschau nach einem angenehmen Zeltplatz. Bald wurden wir fündig und legten uns nach einem gemütlichen Nachtessen zufrieden schlafen. Es dauerte nicht lange und wir hörten ein Donnerrollen, noch war es weit entfernt. In den nächsten Minuten wurde das Donnern jedoch immer kräftiger und lauter. Der Wind stieg auf Sturmstärke. Unser Zelt wurde abwechselnd fast eingedrückt und dann aufgeblasen. Bald hörten wir auch das typische Hämmern der Regentropfen auf dem Dach. Es blieb jedoch nicht beim Hämmern. Bald goss es wie aus Kübeln. Es fühlte sich im Zelt an als wären wir mitten unter einem Wasserfall. Nach einer guten Stunde zog das Gewitter weiter. Wir waren trocken geblieben und unser Zelt ist immer noch ganz.

3364 Zweites Camp zwischen Irkutsks und Novosibirsk. Ein fürchtlicher Gewittersturm zog in der Nacht über uns hinweg. Wir blieben im Innern des Zelts trocken (1024x575)

3366 Im zweiten Camp zwischen Irkutsks und Novosibirsk (1024x575)

Auch am Morgen blies der Wind noch recht kräftig und der Himmel war bewölkt. Unser Bettzeug haben wir zusammengepackt und wollen nun noch dem Wind eine Chance geben unser Zelt etwas zu trocknen. Wir haben uns einen Kaffee gekocht und warteten auf die Sonne. Bald zeigte sie sich zwischen Wolkenfeldern. Bevor unser Zelt jedoch ganz trocken war zogen wieder schwarze Wolken auf. Wir wollten nicht einen weiteren Gewittersturm abwarten und haben schnell zusammen gepackt und uns auf die letzte Etappe nach Novosibirsk gemacht.

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Ohne weitere Probleme sind wir in Novosibirsk eingetroffen. Wir haben uns entschlossen zwei Tage zu bleiben und uns die Stadt anzusehen. Im River Park Hotel, direkt am Ob, fanden wir ein angenehmes Zimmer.

3404 Vergnügungspark am Ufer des Ob  (1024x631)

Der Bahnhof von Novosibirsk ist ein wichtiger Knotenpunkt der transsibirischen Eisenbahn. Vor dem Bahnbau hatte das Dorf ca. 5000 Einwohner und wuchs in den 120 Jahren zu einer Milionenstadt.

3386 Das Streckennetz westlich von Novosibirsk  (1024x575)

3387 Das Streckennetz östlich von Novosibirsk  (1024x575)

Das Gebäude ist einer Dampflokomotive nachempfunden.

3380 Der Bahnhof von Novosibirsk einer Lokomotive nachempfunden  (1024x575)

Im Innern des Bahnhofs herrscht eine wie zur Zarenzeit durchaus übliche Pracht.

3383 Im Innern des Bahnhofs, die Halle mit Kronleuchtern geschmückt  (1024x575)

3384 Eingangsbereich des Bahnhofs  (571x1024)

Das alte Hotel Novosibirsk am Bahnhofplatz sieht sehr mitgenommen aus.

3378 Hotel Novosibirsk, nicht mehr gepflegt  (1024x575)

3377 Das Hotel Novosibirsk, ein alter Plattenbau, renovationsbedürftig  (575x1024)

Die Stadt wirkt modern mit vielen Geschäften die auch die bei uns bekannten grossen Namen führen

3370 Impressionen von Novosibirsk (1024x575)

3374 Neue Bauten dominieren das Stadtbild von Novosibirsk  (1024x894)

3392 Einkaufsstrasse in Novosibirsk (1024x575)

3376 Gelassen steht der Polizist wie eine Statue mitten im Verkehr  (1024x575)

Der Fluss Ob bestimmt das Stadtbild. Eine Promenade mit einem grossen Vergnügungspark liegt direkt am Fluss.

3399 Promenade am Ob  (1024x232)

3403 Autobrücke über den Ob in Novosibirsk  (1024x575)   3402 Metro und Eisenbahnbrücke  (1024x575)

3401 Unter der Eisenbahnbrücke mit der Brücke für die Metro und dem Brückenbogen der Autobahnbrücke   (1024x575)

Die Kirchen und Kapellen erstrahlen wieder in ihrem alten Glanz nachdem diese in der Sowjetzeit oft als Lagerräume gebraucht oder einfach dem Verfall überlassen wurden.

3369 A Kapelle zu Ehren der Romanovs gebaut vor 100 Jahren, Novosibirsk   (1024x575)

3395 Alexander Nevskji Kathedrale Novosibirsk  (1024x575)

Abendstimmung über dem Ob in Novosibirsk.

3405 Novosibirsk bei Nacht vom Raucherbalkon aus (1024x575)

Weiter geht es nun über die westsibirische Tiefebene. Die Strassen verlangten von Fahrer und Fahrzeug oft sehr viel. Mal gab es ein paar Kilometer bestens geteerte, dann oft wieder von tiefen Furchen gezeichnete und von Löchern durchsetzte Abschnitte. Besonders die von Lastwagen gespurten Furchen waren mühsam da der Radabstand unseres Froschs nicht der gleiche ist wie bei LKWs. Wir wurden in den Furchen oft hin und her geschüttelt. Die Fahrt war jedoch nie langweilig. Die Ebene ist sehr grün, oft bewaldet und dann wieder von schönen Blumenwiesen gesäumt.

3406 Über die westsibirische Tiefebene  (1024x245)

3409 Kleine Birkenwälder schmücken die Tiefebene  (1024x575)

3413 Blumenwiesen  (1024x575)   3414 Blumen in verschiedenen Farben  (1024x575)

3415 Am Strassenrand sind oft sumpfige Bäche  (1024x811)

3419 Prächtige Wiesen mit vielen Blumenarten  (1024x575)

3422  (1024x575)

In Omsk haben wir übernachtet und planen am nächsten Tag weiter über die westsibirische Tiefebene zu fahren. Wir schätzen, dass wir zwei Tage brauchen werden bis Cheljabinsk. Zwei Wege führen dahin. Der eine überquert die Grenze zu Kasachstan und weiter nach ca 150 km wieder zurück nach Russland. Wir wollen uns die Unwägbarkeiten der Grenzübertritte ersparen. Wir waren auch nicht sicher ob die Kasachen unser zwar noch gültiges Visum für einen zweiten Eintritt in ihr Land akzeptieren würden. Das gleiche gilt auch für Russland wo unser Visum zwar zwei Eintritte zulässt, die wir aber bereits gemacht haben (Kasachstan-Russland und Mongolei – Russland). Wir haben uns deshalb für die nur wenig längere Strecke die nur auf russischem Gebiet verläuft, entschieden. Leider hat uns dann das GPS einen Streich gespielt. Plötzlich standen wir doch an der Grenze zu Kasachstan. Da wollten wir nun wirklich nicht hin. Ein freundlicher Zöllner hat uns dann auf unserer Karte eine Strasse eingezeichnet, die direkt zur M5 führen wird. Wir haben also einen Umweg von ca. 150 km gemacht. Leider war die Strasse in ziemlich schlechtem Zustand. Dafür hat uns die Landschaft der Gegend etwas entschädigt.

Abseits der Strasse, in der Nähe von Berdosche, haben wir unser Zelt für die Nacht aufgeschlagen.

3423 Freies Camp in der Nähe von Berdosche, Westsibirien  (1024x575)

Weiter geht es noch einen Tag über die westsibirische Tiefebene, meistens geradeaus auf einer Höhe von rund 110 MüM.

3420 Hier wirkt die Natur ohne Hilfe von Dünger  (1024x575)

3425 Bemerkenswert die Häubchen dieser uns unbekannten Vogelart  (1024x575)

3426 Dieser Vogel scheint für den Fotografen zu posieren  (1024x635)

In Cheljabinsk haben wir im Mini Hotel, ein Hotel mit nur vier Zimmern, übernachtet. Viel von der Stadt haben wir nicht gesehen. Als wir am Morgen losfuhren hat es geregnet.

3427 Die Strassen von Cheljabinsk im Regen  (1024x575)

3428 Kleine Statue in Cheljabinsk  (1024x608)

Noch ein Stück über die Tiefebene dann geht es Richtung Moskau. Noch ist Moskau ziemlich weit entfernt.

3429 Nach Cheljabinsk sind wir auf dem Weg durch den Ural nach Moskau  (1024x575)

3430 Noch liegt Moskau (Mockba) 1809 km entfernt  (1024x589)

Wir überqueren den Ural und sind, sobald wir Ufa, unser nächstes Ziel, erreicht haben, zurück im geografischen Europa.

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Zu unserer Überraschung ist der Ural nicht ein Gebirgszug wie wir uns das vorgestellt hatten. Er gleicht mehr den Hügeln des Juras. Den höchsten Punkt erreichten wir auf 800 MüM. Wir waren gewarnt worden, dass die Überquerung des Urals mit einigen Gefahren verbunden sei. Es gäbe sehr viele Unfälle und die LKW Fahrer nähmen überhaupt keine Rücksicht auf andere Fahrzeuge. Wir haben jedoch festgestellt, dass weder übermässig gerast wurde, noch dass die LKWs besonders rücksichtslos wären. Im Gegenteil, oft hat uns ein Brumifahrer das Überholen durch Zeichen erleichtert.

Wir entschlossen uns zwei Tage in Ufa zu bleiben und in einem Hotel zu übernachten. Zum Glück, denn ein schweres Gewitter zog über die Stadt. Wir waren beim Nachtessen und konnten so in Ruhe abwarten und noch ein Glas Wein geniessen bis der Regen aufhörte. Auf den Strassen hatten sich tiefe Pfützen gebildet. Wir sind jedoch trocken wieder zurück zu unserem Hotel spaziert.

3434 Gewitter über Ufa  (1024x571)

3441 Das Wasser läuft nur sehr langsam ab  (1024x575)

3447 unser Hotel Posadskaya in Ufa  (1024x575)

Ufa liegt am Ufer des Flusses Belaja. Der Strand lag an diesem Tag jedoch verlassen da.

3437 Der Fluss Belaja, Ufa  (1024x575)

3439 Der Strand am Belaja in Ufa  (1024x575)

Die Stadt ist nicht sehr reich an Sehenswürdigkeiten. Wir haben den Aufenthalt vor allem zum Ausruhen benützt.

3431 In Ufa, erste Station nach der Überquerung des Ural Ausblick von unserem Hotelzimmer (1024x575)

3432 Freundschaftsmonument in Ufa  (1024x575)

3448 Die Türme der Moschee werden zur Zeit renoviert, wäre eine sehr schöne Ansicht vom Hoteleingang her  (1024x547)

3449 Auf der gegenüberliegenden Strassenseite vom Hotel Posadskaya, Ufa  (1024x575)

Wir nehmen die nächste Etappe Richtung Moskau unter die Räder. Auf dieser Strecke sehen wir viele Ölförderpumpen.

Im Hotel Itil haben wir, wie auch etwa 100 Trucker, die nächste Nacht verbracht.

3452 Hotel Itil, hier parkierten ca 100 Lastwagen für die Nacht  (1024x575)

Noch ein Übernachtungsstopp in einem einfachen Bungalow und wir werden die Strecke nach Moskau geschafft haben.

3457 Restaurant bei der Unterkunft in Umet  (1024x575)

3456 Unterkunft auf dem Lastwagenstopp in Umet  (1024x547)   3458 Im Innern des kleinen Hauses in Umet  (1024x575)

Unter dem Vorbau hat sich ein Schwalbenpaar ihr Nest gebaut. Die Vogeleltern haben sich bald an uns gewöhnt und fütterten fleissig ihre Jungvögel.

3464 Die Jungvögel sind Nimmersatt  (920x858)

3466 Immer sind die kleinen Schnäbel offen  (770x621)

Franz musste unbedingt anhalten und die reiche Pilzernte dieser Verkäuferin bewundern. Er ist etwas neidisch.

3476 Einer der vielen Pilzverkaufstände kurz nach Umet  (1024x575)

3475 Eierschwämme zum Kesselepreis von 500 Rubel  (1024x816)

Wir wollten uns nicht dem Stadtverkehr von Moskau aussetzen und haben deshalb ein Hotel gleich beim zweiten, von drei, Stadtringen gebucht. Ein Taxichauffeur hat uns sicher zum roten Platz gefahren.

Der rote Platz hat seinen Namen nicht von den roten Mauern, sondern, so wurde uns gesagt, das Wort rot hatte in der alten russischen Sprache auch die Bedeutung von schön. Also heisst der Platz eigentlich „schöner Platz“.

3515 Der rote Platz  (1024x232)

3519 Wache am Retter Turm, ein Eingang zum Kreml  (1024x575)

3513 Die Sankt Basil Kathedrale am roten Platz  (1024x575)

3516 Historisches Museum am roten  Platz   (1024x575)

Am ersten Tag haben wir den alten Teil, das Zentrum, besucht. Auch das berühmte Warenhaus GUM, gleich beim roten Platz, haben wir uns angesehen. Drei dreistöckige Galerien beherbergen Filialen aller grossen Marken von Design, Haute Couture und jedem erdenklichen Accessoire.

Ein Delikatessengeschäft führt Köstlichkeiten aus der ganzen Welt.

3550 Im Delikatessenladen der Produkte aus aller Welt führt  (1024x575)

Den Kreml, der das Parlamentsgebäude und den Präsidentenpalast, das ehemalige Zarenschloss, einschliesst besteht daneben aus mehreren Kirchen und einem sehr schönen, gepflegten Park. Die ganze Anlage ist von einer roten Steinmauer umschlossen.

Bei einer Sightseeing Tour mit dem Bus haben wir auch Moskau City besucht. Hier ragen die modernen Wolkenkratzer in den Himmel. Leider war die Aussichtsplattform auf dem 58. Stock eines Gebäudes geschlossen.

Wir haben Moskau verlassen und gönnten uns noch eine letzte Nacht in Russland im schön gelegenen Park Hotel an einem kleinen See.

3602 Park Hotel auf halbem Weg von Moskau zur Grenze nach Litauen  (1024x575)

3611 Reception im Park Hotel  (1024x575)

3603 Im Blockhaus Nr. 19 haben wir übernachtet.  (1024x575)

3606 Blick auf den See beim Parkhotel  (1024x575)

Nun steht uns der letzte Grenzübertritt mit Grenzkontrolle bevor. Wie immer machen wir uns auf ein längeres Prozedere gefasst. Zu unserer Überraschung ging alles sehr entspannt über die Bühne. Nicht einmal die so akribisch gesammelten Registrierungsunterlagen der diversen Hotels wollte jemand sehen. Auch der Frosch wurde nur sehr oberflächlich überprüft.

Mongolei

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Noch ging es 20 km über russisches Gebiet. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass jedes Anhalten in diesem Niemandsland verboten sei. Wir kamen nun zu einem Grenzzaun wo unsere Pässe das erste Mal kontrolliert wurden und erwarteten, dass nun bald das Zollgebäude auftauchen würde. Wir hatten jedoch noch weitere 6 km zu fahren bevor wir am mongolischen Zollgebäude empfangen wurden. Nachdem der übliche Formularkrieg erledigt war, der sich ziemlich schwierig gestaltete, da niemand auch nur einige Worte in einer anderen Sprache als Mongolisch sprach, sind wir in die Mongolei eingefahren. Gleich nach der Grenze mussten wir eine Haftpflichtversicherung abschliessen. Wir haben einige Rubel in mongolische Tenge gewechselt. Allerdings bekamen wir einen denkbar schlechten Kurs. Es gab aber ausser einigen Hütten im Grenzort keine andere Möglichkeit als dem „Devisenhändler“ seine Tenge abzukaufen.

4000 Hier ist die Strasse in Mongolien noch breit und nicht sehr holprig  (1024x575)

Schon die ersten paar Kilometer zeigten uns, dass wir hier mit ganz anderen Strassenverhältnissen als in Russland zurechtkommen müssen. Noch sind wir zuversichtlich, dass unser Frosch uns auch hier sicher über alle Wege führen würde.

Wir hatten uns entschlossen die Nordroute, A16, über den Uvs Nuur See, Ulaan Gom, Tsetserleg nach Ulaan Bator und von da zur Grenze zu Russland bei Ulaan Ude. Die ganze Strecke liegt immer um etwa 2000 MüM.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir in Tsagan Nuur, ein Dorf mit geschätzten 20 Häusern, eingetroffen und suchten nun die Einfahrt zur A16. Die Strasse führte praktisch um jedes Haus herum und schliesslich auf einen Feldweg, der bei uns sicher geschlossen würde, da er nicht mehr befahren werden kann. Wir waren aber auf einer der Hauptverbindungsstrassen in der Mongolei.

4001 Die Hauptverkehrsader  A16  (1024x528)

Die Strasse führte uns nun durch eine Bergkette. Wir sind einem Motorradfahrer begegnet, der uns ganz verzweifelt ein kaputtes Radlager entgegenhielt. Leider konnten wir ihm nicht helfen, luden ihn aber ein mit uns zu fahren bis wir auf jemanden treffen mit dem er sprechen könnte. Man muss sich vorstellen wie das „Gespräch“ zwischen uns und dem Töfffahrer vonstattenging! Bald schon kam uns ein Motorrad entgegen und unser Gast hat angedeutet, dass er nun aussteigen möchte. Wir wünschten ihm viel Glück und fuhren weiter.

Noch sind wir ab und zu einem Fahrzeug begegnet, wie etwa dieser Nomadenfamilie die auf dem Weg zum nächsten Weideplatz war.

4004 Heute sind die Nomaden beim Umziehen motorisiert  (1024x575)

Wir sahen wie sich über den Gipfeln langsam ein Unwetter zusammenbraute. Das war nicht beruhigend, da wir schon gehört hatten, dass dieses Jahr sehr viel Schnee gefallen sei und die Flüsse noch immer sehr viel Wasser führen. In den Schattentälern liegen noch die letzten Schneereste.

Sogar die Kühe tragen hier ein langes, zotteliges Fell um sich vor der bitteren Winterkälte zu schützen.

4003 Da braut sich etwas zusammen  (1024x575)

4005 Noch liegen in den Schattentälern die letzten Schneereste (Juni 2015) (1024x575)

4002 Die Winter hier sind kalt, auch die Kühe haben ein dickes Fell  (1024x575)

Nun geht es hinaus auf eine weite Ebene. Oft sahen wir mehrere Fahrspuren und waren nicht sicher welcher wir folgen sollen. Wir haben uns auf unser GPS verlassen. Weg- oder Richtungsweiser gab es hier in keiner Art und Weise.

Nach etwa vier Stunden Fahrzeit kamen wir an einen kleinen Flusslauf. Ohne Probleme hat der Frosch diesen gemeistert. Etwas weiter dann der nächste und dann gleich noch einer. Der vierte erwies sich dann schon als schwieriger. Das Wasser war etwa einen Meter tief und die Strömung ziemlich kräftig. Auch den haben Fahrer und Auto gut überstanden.

4007 der erste Arm des grösseren Flusses, ca 1.10 Meter tief, haben wir geschafft  (1024x575)

4008 Viele kleinere Seitenarme haben wir durchquert  (1024x575)

Doch zu unserem Entsetzen kamen wir nun an einen richtig breiten, tiefen Fluss. Zudem sind die Böschungen auf beiden Seiten sehr hoch und steil. Wir sind ausgestiegen um uns die Situation genauer anzusehen. Nach längerem „Werweissen“ und überlegen haben wir uns entschlossen die Durchfahrt nicht zu riskieren. Hier zeigte sich nun der Nachteil einer solchen Reise mit nur einem einzigen Fahrzeug. Wären zwei Autos da gewesen, hätte Franz die Durchfahrt in Angriff genommen. Er hätte dann, falls er tatsächlich am anderen Ufer nicht hoch gekommen wäre, oder in der Flussmitte stecken geblieben wäre, mit seiner Winde oder der des anderen Fahrzeugs wieder aufs Ufer gezogen werden können.

Ein Stück sind wir zurück gefahren, wieder durch den einen grösseren Fluss. Es zeigte sich nun, dass die Entscheidung umzukehren wohl richtig war. Der Frosch hatte bei der Rückfahrt einige Mühe und hat uns erst beim zweiten Anlauf wieder aus dem vorher mühelos überquerten Fluss herausgefahren. Das Wasser war so tief, dass sich die Ladebrücke mit Wasser füllte. Dies ist jedoch kein Problem. Das Wasser läuft sofort wieder aus. Franz war glücklich über den Entscheid in Barnaul neue Reifen gekauft zu haben. Er meinte, das habe in der brenzligen Situation sicher geholfen.

4006 Nach 2 Bächen und 2 Flüssen standen wir an diesen steilen Ufern und konnten die Tiefe nicht schätzen  (1024x575)

Obwohl wir das Gefühl hatten unser Zelt in der weiten Ebene, fern von jeder Behausung aufgestellt zu haben, kam schon nach kurzer Zeit ein Jeep angefahren. Es stiegen sage und schreibe zwölf (!) Personen und ein Baby aus dem Fahrzeug.

4020 Ein einziges Zelt in der weiten Ebene  (1024x260)

4010 Total kamen 12 Personen und ein Baby in diesem Fahrtzeug angefahren  (1024x575)

4012 Auch er musste auf ein Bild  (635x1024)

4013 Mutter und Kind wurden selbstverständlich auch fotografiert  (536x1024)

Nach grossem Palaver quetschte sich die ganze Gesellschaft wieder hinein.

Wir haben ein Nachtessen gekocht und beratschlagten, was wir nun als nächstes tun würden.

Auch die Dame mit ihren Söhnen, die uns etwas später besuchten, konnte uns keine guten Ratschläge geben.

4017 Später kam auch dieser Besuch noch, zu Fuss  (1024x575)

4019 Übernachtungsplatz etwas entfernt vom undurchquerbaren  Fluss  (1024x575)

Wir haben uns schweren Herzens entschlossen wieder zurück zur russischen Grenze zu fahren.

Die Nomaden benutzen die nicht sehr zahlreichen grünen Flächen mit ihren Jurten als Lager- und Weideplatz.

4024 Jeder grüne Platz wird von einer Familie mit ihren Herden besetzt  (1024x575)

4026 Jurte in Mongolien  (1024x484)

Um 11.00 Uhr am nächsten Morgen sind wir an der Grenze angekommen. Es standen schon einige Lastwagen in der Warteschlange. Zwei Motorradfahrer aus Frankreich waren ebenfalls da. Auch sie hatten sich entschlossen das Risiko der Fahrt durch die Mongolei nicht auf sich zu nehmen.

Wir sind zwar nicht sehr geduldig, haben aber trotzdem ohne zu murren gewartet. Einige der wartenden Fahrzeuge wurden ins Grenzgebäude eingelassen. Wir standen immer noch vor dem verschlossenen Tor. Ein Lastwagenfahrer gab uns dann zu verstehen, dass jetzt Mittagspause sei und die Zöllner erst um 14 Uhr mongolische Zeit wieder arbeiten würden.

Franz hat im Auto einen Mittagsschlaf gemacht.

Nach dem die Zöllner ihre Mahlzeit beendet hatten wurden wir ohne Probleme wieder nach Russland entlassen.

Russland

Kartenbild

Teil 1

von Grenze Kasachstan bis Grenze Mongolei

Die russischen Zöllner haben uns ohne grosses Theater einreisen lassen. Das Auto wurde nur oberflächlich untersucht und schon nach eineinhalb Stunden waren wir auf der Strasse Richtung Barnaul.

Sofort ist aufgefallen wie viel besser hier die Strassen sind. Auch die Landschaft verändert sich. Es ist zwar immer noch sehr flach, aber die Steppe haben wir hinter uns gelassen. Beidseits der Strasse erstrecken sich riesige Felder die erst kürzlich bebaut wurden. Noch kann man nicht erkennen was hier wachsen wird. Die einzelnen Felder erstrecken sich ungefähr über einen km2. Zum Windschutz sind sie mit Birkenhecken getrennt. Diese ganze Tiefebene dehnt sich bis Barnaul aus, das nur auf ca. 200 MüM liegt.

3101 Felder so weit das Auge reicht  (1024x232)

3103 Stundenlang sind wir entlang von riesigen Feldern gefahren  (1024x575)

Schon vor einiger Zeit haben wir beschlossen, dass unser Frosch im Toyota Center in Barnaul einen gründlichen Service erhalten soll. Auch zwei neue Reifen braucht er.

Evgeni, der Serviceleiter der Toyota Garage war sehr hilfsbereit und hat uns versprochen, dass er zwei geeignete Reifen finden werde. Er hängte sich sofort ans Telefon und wurde nach mehreren Anrufen auch fündig. Die Öldichtung zwischen Getriebe und Kardanwelle wollte Franz überprüfen lassen, da er festgestellt hatte, dass von Zeit zu Zeit einige Tropfen Getriebeöl ausliefen. Während des Services wurde dann noch festgestellt, dass der Gummibalg beim Frontgestänge defekt ist. Zu unserem Glück hat Evgeni auch dieses Teil noch aufgetrieben. Der Frosch wurde ausserdem innen und aussen aufs gründlichste gereinigt. Um 20.40 h erhielten wir ein e-mail, dass unser Auto abholbereit sei. Die offizielle Arbeitszeit der Garage ist 09.00 – 21.00. Total Kosten 33‘500 Rubel (ca. 550 CHF)!

Wir sind Evgeni Vitovtov und seiner Crew sehr dankbar für den ausgezeichneten Service.

3105 Toyota Garage Barnaul  (1024x575)

Früh am nächsten Morgen verlassen wir das Malta Hotel in Richtung Altaj Gebirge.

3114 Barnaul im 2. Häuserblock ist unser Hotel Malta 2 (1024x575)

Hotel Malta im zweiten Block im Parterre.

Die Landschaft präsentiert sich weiterhin sehr grün. Nach Bijsk fahren wir durch eine sehr schöne Hügellandschaft. Langsam steigen wir immer höher den Vorläufern des Altaj entgegen.

3120 Der Fluss Ob bei Bijsk  (1024x383)

Der Ob bei Bijsk

Im Lubava Camp am Katun Fluss haben wir einen angenehmen Übernachtungsplatz gefunden. Das Internet hat im Kaffee einwandfrei funktioniert. Nur leider entsprechen die sanitären Anlagen nicht ganz unseren Vorstellungen. WC war ein Fremdbegriff, es gab ein Häuschen mit einem Plumpsklo (Loch im Bodenbrett) als höchstes der Gefühle.

3129 Eingang zum Lubava Camp  (1024x575)

3124 Lubava Camp am Katun Fluss  (1024x571)

3126 Lubava Camp  (1024x575)

3128 Lubava Camp (1024x575)

Wir genossen die Fahrt in Richtung mongolische Grenze. Die sibirischen Blockhäuser, die Blumenwiesen und der Ausblick auf die Berge machen diese Strecke sehr kurzweilig.

3135 Blockhäuser auf dem Weg zum Seminskij Pass  (1024x575)

3141 Blumenwiese am Wegrand (1024x575)

3139 Zum Seminskij Pass (1024x575)

3140 (1024x575)

Über den Seminskij Pass geht es immer weiter der Grenze in Tasanta entgegen.

3147 Blick zurück ins Tal (1024x575)

3145 Ackelei  (1024x770)

3142 Auch Kleinstlebewesen sind sehr schön  (1024x533)

Es ist in diesem Gebiet Russlands üblich frei zu campieren. Wir haben das ausgenützt, da wir mit unserem Traveljohn besser ausgerüstet sind und daher gerne auf das russische Plumsklo verzichten. Also suchten wir uns einen schönen Platz und haben in der nächsten Nacht frei am Cujafluss in der Nähe von Aktas übernachtet.

3152 Am Fluss Cuja  (1024x571)

Kurz nach Aktas haben wir dieses sehr spezielle Haus entdeckt. Es steht auf dem Kopf!

3132 Haus auf dem Kopf stehend in Manzerok  (1024x575)

Dieses Buswartehäuschen wurde umgenutzt oder warten die zwei tatsächlich auf den Bus

3143 Die zwei warten auf den Bus  (1024x575)

3144 Umnutzung des Buswartehäuschens  (1024x575)

Noch sehen wir das Altaj Gebirge im Hintergrund bevor es schnurgerade auf die Grenze zu geht. Der Grenzposten liegt auf ca. 2000 m in einer Steppenlandschaft.

3155 Das Altaj Gebirge  (1024x575)

3156 Noch sehen wir Altaj im Hintergrund  (1024x232)

3158 Auf dem Weg zur Grenze nach Mongolien  (1024x575)

Ein gut englisch sprechender Zöllner hat uns bei der Ausreise geholfen. Uns fehlte angeblich wieder einmal ein Formular. Er hat jedoch seine Kollegin überzeugt, dass das Formular von Kasachstan auch für Russland gültig sei und somit abgestempelt werden konnte.

Kasachstan

Kartenbild

 

Auch die Kasachen wollten genau wissen was in unserem Auto alles so vorhanden ist. Franz hat längere Zeit mit einem Offizier der Zöllner freundlich „gesprochen“, mit Händen und Füssen. Er zeigte besonderes Interesse an einem Schweizer Sackmesser, ein Werbegeschenk der Druckindustrie. Franz wollte ihm das Messer schenken. Darauf liess er sich aber nicht ein. Er wollte unbedingt dafür bezahlen und überreichte Franz 1000 Tenge (ca. 5 SFR) In der Zeit wurde unser Auto überprüft. Sogar Drogenhunde wurden eingesetzt.

Am Zoll wurde uns nahegelegt, dass wir eine Versicherung für das Auto abzuschliessen hätten. Gleich im nächsten Gebäude, ausserhalb des Zollgeländes soll das möglich sein.

3051 der Zoll auf kasachstaner Seite mit den Schneebergen im Hintergrund (1024x575)

Wir irrten etwas umher bis uns jemand ansprach. In einem Kaffee haben wir dann die Versicherung abgeschlossen und konnten beruhigt weiter fahren.

Rechts der Strasse nach Almati sahen wir immer wieder die Schneeberge des Altaj Gebirges, links nichts als Steppe und Wüste.

Im Alma Hotel wollten wir die obligatorische Registration in Auftrag geben. Leider war der nächste Tag, Donnerstag, ein Feiertag. Wir mussten also bis Freitagabend warten und können erst am Samstag weiter reisen. Es hat sich dann am Freitag herausgestellt, dass wir die Registrierung gar nicht brauchen.

Almaty hat uns gut gefallen. Die Strassen sind praktisch durchgehend von Bäumen beschattet.

3058 viele Parks mit schattigen Bäumen (1024x575)

3059 Almaty hat viele Grünzonen zum Spazieren (1024x575)

3060 ein kriegerisches Monument (1024x575)

Es gibt einige schöne Parks, die, selbstverständlich, mit kriegerischen Denkmälern geschmückt sind.

3061 im Park der 28 Gardsmen (1024x575)

3063 Wache vor dem Monument der 28 Gardsmen (1024x575)

Die orthodoxe Kirche liegt ebenfalls mitten in einem Park.

3056 diese Kirche war anschliessend Ort für 2 Hochzeiten (768x1024)

Almaty war zu den Blütezeiten der Seidenstrasse ein wichtiger Warenumschlagsplatz. Karawanen aus verschiedenen Regionen brachten hierher Güter aus ihren Ländern und luden für den Rückweg Waren aus entgegengesetzter Richtung auf ihre Kamele.

3071 das Monument das die Wichtigkeit von Almaty für die Seidenstrasse darstellt (1024x575)

Auf dem Markt haben wir uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage eingedeckt und uns nach den Einkäufen im Strassenkaffee ausgeruht.

3052 die Gartenbeiz des Hotels Alma (unsere 1. Unterkunft in Kasachstan um auf die Registrierungen zu warten = 3 Tage) (1024x575)

3057 bei sehr warmem Wetter in einem Strassenrestaurant in Almaty (1024x768)

Nochmals einen Blick zurück auf die Schneeberge die bis zu knapp 5000 MüM hoch sind vom Hotel Alma aus bevor es Richtung Semey durch die Wüste weitergeht.

3074 Foto vom Hotel auf die Berge die nur ca. 30 km entfernt sind (Aussentemperatur beim Hotel ca. 35°C) (1024x575)

Die ersten etwa 100 km war die Gegend noch schön grün. Der Kap Schagai Stausee liefert genügend Wasser. Bald flachten die Hügel merklich ab und wir fahren wieder durch die Steppe.

3078 Kap Schagay Stausee  (1024x575)

Nach 600 km holpriger Fahrt hatten wir genug und haben unser Zelt etwas abseits der Strasse aufgestellt. Umgeben waren wir von lauter „Nichts“.

3080  In der Nähe des Sasyk Köl See  (1024x232)

3082 Auch die Wüste blüht beim Sasyk Köl  (1024x575)

In Semey, 100km vor der russischen Grenze haben wir noch einen Stopp eingelegt um für die auf vielen Blogs erwähnten Strapazen beim Grenzübertritt gewappnet zu sein.

Wir haben hier in Semey, im Norden Kasachstans, einen Bus der VBZ gesehen. Er war immer noch mit „Witikon“ angeschrieben. Scheinbar wird er hier immer noch als Stadtbus verwendet. Leider waren wir nicht schnell genug mit der Kamera bereit!

3083 Über den Dächern von Semey  (1024x575)

Blick über die Dächer von Semey.

Die Ausreise aus Kasachstan war dann aber überhaupt kein Problem. Die Zöllner waren effizient und haben unser Auto, offensichtlich nur aus Neugierde, kurz innen angesehen. Übrigens, an dieser Grenze hat niemand nach dem Versicherungsausweis gefragt!

Kirgistan

Kartenbild

 

Nach der mühsamen Geschichte in Usbekistan war der Grenzübertritt nach Kirgistan ein Schleck. Die Pässe wurden gestempelt, die Daten aus dem Fahrzeugausweis in ein Formular übertragen und das war’s dann auch schon.

Nur wenige Kilometer sind wir bis in die Grenzstadt Osh gefahren. Wir hatten einige Mühe das ausgewählte Hotel zu finden und sind schliesslich im Orto Asia abgestiegen. Ein modernes Hotel, sehr steril, die Atmosphäre irgendwie kalt.

Am nächsten Tag haben wir den heiligen Berg bestiegen, über viele Stufen bis zum Gipfel. Im Berg gibt es verschiedene kleine Höhlen in die man den Kopf, die Hände oder andere schmerzende Körperteile stecken soll. Es wird Heilung versprochen. Auch eine kleine steinerne Rutschbahn existiert über die Frauen rutschen in der Hoffnung bald möglichst schwanger zu werden. Die Aussicht auf die Stadt hat uns für den Aufstieg entschädigt.

2050 Eingang zum Aufstieg des heiligen Berges Tacht-i-Sulajman  (1024x575)

2051 Ausblick auf die Stadt Osh und die Berge im Süden (1024x575)

2053 bei näherem Hinsehen sieht man wie weit runter der Schnee auf diesen 6000ern liegt (1024x324)

Kirgistan ist ein sehr bergiges Land. Es wird auch die Schweiz Asiens genannt. Wohin man sieht, überall schneebedeckte Gipfel.

Bei unserer Fahrt zum Toktugul See sind wir mehreren Schafherden begegnet. Es ist wohl die Zeit der Umsiedlung auf neue Weideplätze.

2069 Schafherden auf dem Tien-Schan Highway (1024x506)

2971 Da lacht sogar ein Ross  (1024x600)

Merkwürdige Gesteinsformationen prägen die Landschaft.

2064 es ist alles natürlich (1024x575)

Der Narin Fluss wird mit mehreren Mauern gestaut bis zum Toktogul, dem grössten der Stauseen.

2065 der mehrfach mit Staumauern in Kaskaden gestaute Naryn Flus = kommt vom Toktogul  Stausee (1024x575)

2068 (1024x575)

Am Ufer des Toktogul haben wir unser Zelt für die Nacht aufgestellt. Die Leidensgenossen vom Truck der Firma Dragonman, denen wir schon am Zoll in Usbekistan begegnet sind, sind kurze Zeit später ebenfalls aufgetaucht.

2974 Camping am Toktogul Stausee  (1024x575)

2985 A Aussicht auf die Schneeberge  (1024x532)

Abendstimmung am See.

2981 Sonnenuntergang am mit Regenwolken  (1024x575)

Wir fahren auf dem Tien Schan Highway (Highway = Höhenweg, nicht Autobahn) Richtung Ala Bel Pass auf 3184 MüM.

2987 Die Berge am Ende des Tien-Schan Highway  (1024x575)

2988 Richtung Ala Bel Pass  (1024x575)

2990 Ala Bel Passhöhe 3184 MüM (1024x575)

Auf einer Schafweide beim Karakol Fluss haben wir unsere nächste Nacht verbracht. Die Ehefrau des Schafhirten hat uns an unserem Lagerplatz besucht und wie ein Wasserfall auf uns eingeredet. Wir haben kein Wort verstanden. Später kam der Hirte hoch zu Ross mit einem Bund frischer Zwiebeln für uns vorbei. Er sprach, im Gegensatz zu seiner Frau, kein Wort. Die Schafe haben wir, obwohl sie in einer Mulde ein ganzes Stück unter uns lagerten, die ganze Nacht gerochen. Franz behauptet er sei vom Gestank erwacht. Zum Glück waren sie wenigstens ruhig.

2993 Camping auf der Schafweide zwischen Küzükol und Aral  (1024x575)

2994 Aussicht auf das  andere Ufer des Karakol Flusses  (1024x571)

Der Ysyk Kul See ist unser nächstes Ziel. Über eine einigermassen gut befahrbare Naturstrasse, durch wilde Täler mit schroffen Abhängen geht es immer dem Fluss entlang. Der Karakul Fluss fliesst nicht in den Ysyk Kul. Um zum See zu gelangen mussten wir einen weiteren Pass überqueren. Die Kyzart Passhöhe liegt auf 2664 Metern.

2996 Über den Kyzart Pass (1024x575)

Von da an ging es immer leicht abwärts. Je näher wir dem See, der auf 1650 MüM liegt, kamen umso mehr verdichteten sich die Wolken. Der Wind frischte merklich auf. Wir fanden einen schönen Lagerplatz am See. Beim Nachtessen mussten wir unsere Windjacken auspacken. Es wurde empfindlich kühl. Wir sind zäh, auch bei kühlem Wetter werden Berichte geschrieben.

3004 Am Ysyk Kul  (1024x561)

Bald haben wir uns in unser Zelt verzogen und hofften auf besseres Wetter am Morgen.

3002 Ysyk Kul See (1024x267)

3014 Ysyk Kul  (1024x575)

3018 Der Silberstreifen am Horizont  (1024x575)

Bei schönstem Wetter sind wir erwacht und konnten unser Zmorge im Freien geniessen. Nun sahen wir auch die ganze Pracht der umliegenden schneebedeckten Berge.

3005 Berge umrahmen den Ysyk Kul  (1024x575)

3012 Der Ysyk Kul (1024x551)

Franz hat wieder Zeit gefunden um Blumen zu fotografieren.

2998  (1024x575)   3006  (1024x575)

3001 Franz findet immer Zeit um Blumen zu fotografieren  (1024x575)

3009  (771x1024)

Schon früh am nächsten Morgen hörten wir das charakteristische Trommeln von Regen auf dem Zelt. Enttäuscht, dass uns der Wettergott so sehr im Stich liess, fingen wir an unsere Habseligkeiten zusammen zu packen. Doch hätten wir mehr Vertrauen in den Gott des Windes setzen sollen. Der blies nun kräftig und schon bald waren die Wolken weit über den See hinaus geblasen. Unser Zelt war schnell trocken und bereit eingepackt zu werden.

Auf dem Weg nach Bishkek, der Hauptstadt von Kirgistan, lockerte sich die Wolkendecke mehr und mehr auf.

3016 Auf dem Weg vom Ysyk Kul nach Bishkek  (1024x575)

Die Reiseleiterin der Dragonman Gruppe hat uns das Hotel Asia Mountains empfohlen. Eine gemütliche Bleibe mit einem sehr gepflegten Garten.

3020 Hotel Asia Mountains Bishkek  (1024x575)

Die Rezeptionistin im Asia Mountains hat uns den hauseigenen Fahrer für ein paar Stunden überlassen. Er führte uns durch die Stadt und zeigte uns die wichtigsten Gebäude, Monumente und einen riesigen Park. Auch der Bazar musste selbstverständlich besucht werden.

3024 Denkmal für die 200000 im 2. Weltkrieg gefallen Kirgisen. Eine symbolische Jurte mit der Mutter die auf ihre Söhne wartet.  (1024x575)   3035 Königin von Südkirgistan im 19 Jahrhundert  (1024x597)

3036 Der rote Platz in Biskek  (1024x232)

3046 Rosinen, Sultaninen, Weinbeeren in vielen Varianten  (1024x575)   3048 Osh Markt Gewürze  (1024x575)

Im Park sind viele Steinskulpturen von verschiedensten Künstlern aufgestellt.

3028 Viele Steinfiguren zieren den Park  (575x1024) 3029 Der alte Mann und der Adler  (1024x575) 3030 Zusammenhalt der Familie  (575x1024)3031  (575x1024) 3032 Musiker  (575x1024) 3034 Mutter und Kind  (1024x575)

Am Morgen des 3. Juni sind wir die kurze Strecke zur Grenze mit Kasachstan gefahren. Von verschiedenen Seiten hatten wir gehört, dass der Grenzübertritt hier besonders langwierig sein soll, bis zu sieben Stunden soll es manchmal gedauert haben. Wir waren also schon etwas angespannt.

Die Ausreise war kein Problem, bloss hatte die Zöllnerin Mühe den Einreisestempel nach Kirgistan in Gaby`s Pass zu finden. Doch zwei Augenpaare sehen mehr, der Stempel wurde auf der Seite mit dem Visum für Tadschikistan gefunden. Schon sind wir auf dem Weg zum kasachischen Grenzposten.