Archiv der Kategorie: Northern Territory
Weiter auf dem Savannah Way von Borroloola bis Katherine
24. bis 29. August 2016
Von Borroloola führt eine einspurig geteerte Strasse nach Crawford. Bei Gegenverkehr muss man mit einer Fahrzeugseite auf den unbefestigten Teil der Strasse ausweichen. Sollte jedoch ein Road Train entgegenkommen, empfiehlt es sich ganz zur Seite zu fahren. Diese grossen Laster weichen nicht aus und bleiben auf dem festen Teil der Strasse.
Ab Port Crawford ist der Savannah Way wieder eine Naturstrasse. Wir sind etwa 100km gefahren und dann Richtung Lorella Hot Springs Wilderness Park abgebogen. Die Strasse bis zur Abzweigung war nicht schlecht. Schwieriger zu befahren war dann die Zufahrt zum Park.
Zu unserer Überraschung hatten etwa 50 Citroen Deux Chevaux diese Strecke bewältigt. Es handelt sich um eine Gruppe die einen Raid von Alice Springs ins Outback und wieder zurück unter die Räder genommen hat. Es waren, neben vielen Australiern, auch Franzosen, Holländer und Dänen mit von der Partie. Die Ausländer haben für diesen Event ihre Fahrzeuge extra nach Australien verschifft.
Zum Tross, der ursprünglich 64 Fahrzeuge umfasste, gehören auch zwei Werkstattwagen. Wie uns verschiedene Teilnehmer berichteten, mussten einige Fahrzeuge leider zurück nach Alice Springs transportiert werden, da sie “en Route” nicht mehr repariert werden konnten. Der Organisator dieser Reise hat uns erzählt, dass die Mechaniker jeden Tag beschäftigt sind. Es gilt vom Achsenbruch bis zum Plattfuss alle möglichen kleineren und grösseren Reparaturen zu bewältigen.
Die Teilnehmer waren froh um die zweitätige Ruhepause in Lorella Springs. Überall wurde geschraubt und geputzt.
Wir haben einfach den natürlichen Pool mit dem wunderbar warmen Wasser genossen und uns an der originellen Bar mit den verschiedensten Leuten unterhalten. Auch Spaziergänge in der Gegend waren ein Teil unseres Tagesprogramms.
Der Pfau gehört, wie auch verschiedene Hühner, zu Bar.
Toilette und Dusche auf einer Aussenstation von Lorella Springs.
Dieses Gerät ist ein sogenannter “Donkey”. Damit wird draussen im Busch das Duschwasser erwärmt. Die Methode ist einfach: oben wird Wasser eingefüllt, und unten Feuer gemacht.
Weiter dem Savannah Way entlang. Die Strasse ist hier ziemlich ruppig. Wir kommen durchgerüttelt in Ropper Bar an. Eine richtige Outback Station mit einer Tankstelle, einem Shop und einem einfachen Campingplatz.
Ab Ropper Bar sind es noch 40km Naturstrasse in Richtung Katherine.
Auf diesem Bild sieht man deutlich die wellblechartige Beschaffenheit der Naturstrassen.
Die Termiten sind in dieser Gegend fleissig. Viele kleine Türmchen zeugen von ihrer Anwesenheit.
Wieder auf einer guten Teerstrasse wird zuerst der Reifendruck wieder auf vier Bar erhöht. Haben wir schon einmal erwähnt, dass zum Befahren der Gravelroads der Reifendruck niedriger gehalten wird? Bei unserem Frosch entspricht dies ca. zwei Bar. Dadurch wird der Reifen weicher und fängt viele der Wellblech-Schläge auf. Auf sandigen Teilen der Pisten hilft es, dass der Pneu dadurch breiter wird und so mehr Profil auf den Boden bringt.
Katherine ist nun wieder eine richtige kleine Stadt. Die Zivilisation hat uns wieder. Wäsche wird gewaschen und die Vorräte aufgefüllt.
Auch der Frosch wird vom gröbsten Staub befreit bevor wir in wenigen Tagen wieder auf staubigen Strassen fahren werden.
Unser Standplatz in Katherine. Wir haben den schönen Swimmingpool auf dem Campingplatz oft benützt. Es ist hier 38°C heiss (im Schatten selbstverständlich).
Kakadu National Park–Darwin – Grenze Western Australia
30. August bis 7. September 2016
Etwa 100 km nördlich von Katherine beginnt der Kakadu National Park. Auf einer gut geteerten Strasse fahren wir bis zum Bukbukluk Aussichtspunkt. Leider ist die Luft nicht sehr klar. Wir erhalten aber einen Eindruck vom 20’000 km2 grossen Park, dies ist ca. die Grösse der halben Schweiz.
Franz findet einige hübsche Blüten, die hier in der sehr trockenen Gegend Seltenheitswert haben.
Auch Ameisen lieben Nektar von blühenden Büschen.
Wir stellen unser Zelt in der Gagudju Lodge in Cooinda auf. Von hier aus fahren wir am nächsten Tag etwa 50 km zu den Jim Jim Falls. Erst führt die Strecke über eine gut ausgebaute Naturstrasse. Die letzten sechs Kilometer sind aber dann nur noch ein schmaler, sandiger Track. Für unseren Frosch und seinen Fahrer jedoch kein Problem.
Entlang der Strasse sehen wir viele kunstvolle Termitenhügel. Sie sind bis zu drei Meter hoch.
Zu Fuss, über grosse Steine, klettern wir den letzten Kilometer zum Fuss des Falls, vorbei an einem Teich. Hier steht eine Krokodilfalle. Zur Sicherheit der Touristen werden die Krokodile gefangen und umgesiedelt.
Auf dem Weg zu den Jim Jim Falls.
Zwar liegt im kleinen Pool am Fusse des Falls noch ein wenig Wasser. Der Fall ist zu dieser Jahreszeit wegen Regenmangels aber ganz trocken.
Hier sollte das Wasser in die Tiefe stürzen.
Am nächsten Tag besuchen wir das Warradjan Aboriginal Cultural Centre.
Dieser Stein beschreibt die Jahreszeiten, wie sie von den Aborigine Clans seit Jahrhunderten bezeichnet werden. Leider war Fotografieren im Innern des Centres nicht erlaubt. Die sehr anschaulich dargestellten Szenen vermitteln viele interessante Informationen über das Leben der ursprünglich hier heimischen Familiengruppen.
Wir staunen immer wieder was die australischen Camper alles mit sich führen. Der ganze Hausrat, inklusive Motorrad und Boot ist dabei.
Unsere nächste Station im Park ist Jabiru. Dort wird uns ans Herz gelegt, doch unbedingt am East Alligator River zu sein, wenn die Flut den Wasserspiegel des Flusses ansteigen lässt.
Bei der Furt gibt es eine Aussichtsplattform. Schon eine halbe Stunde vor der Flut sammeln sich viele Krokodile flussaufwärts der Furt.
Die Tiere wissen, dass sobald das Wasser, steigt viele Fische über die Furt nach oben schwimmen. Das Mittagessen kommt ihnen tatsächlich ins offene Maul geschwommen.
Dieser Film zeigt wie die Krokodile zur Furt schwimmen. Um die ganze Sache nicht zu langweilig werden zu lassen, hat Franz den Ablauf etwas beschleunigt. Obwohl Krokodile recht schnell sind, ganz so schnell wie hier zu sehen schwimmen sie dann doch nicht.
Die markanten Felsenzeichnungen im Gebiet von Burrungkuy sind einen Besuch wert. Hier in diesem felsigen Gebiet haben die Aborigines die Regenzeit verbracht. Die Ebenen waren meist überflutet. Da kaum gejagt werden konnte, haben sich die talentierten unter ihnen ihr Brauchtum und ihre Götter und Dämonen auf den Felsen festgehalten.
Im Camp in Jabiru sehen wir abends viele grosse Flughunde. Die Fotos täuschen ein wenig. Um die Tiere im Flug zu zeigen, musste Franz die in der Dämmerung geschossenen Fotos etwas aufhellen.
Auf dem Weg nach Darwin nehmen wir noch den Aufstieg zum Mamukala Aussichtspunkt unter die Füsse. Extrem schweisstreibend! Obwohl der Aufstieg nur etwa eine halbe Stunde dauerte, sind wir total verschwitzt oben angekommen. Man sollte eben nicht bei 38° einen auch noch so kleinen Aufstieg in Angriff nehmen!
In Darwin besuchen wir am Sonntag Abend den Mindil Beach Market. Neben meist handwerklichen Ständen gibt es auch ein grosses Angebot an Esswaren das von tibetanisch, kontinental, chinesisch bis zum australischen Bush Tucker reicht.
Auch ein kleineres Modell von Franz’s Grill haben wir gesehen.
Sich den Sonnenuntergang an der Beach vom Darwin zu betrachten gehört zum Abschluss des Sonntag Abends. Noch nie haben wir hier in Australien so viele Menschen am einem Strand gesehen.
Auf dem Campingplatz in Howard Springs, Darwin, tummeln sich mehrere Pfaue. Sie haben für Franz sogar ihr Rad geschlagen.
Mit dem Hop on hop off Bus machen wir eine Stadtrundfahrt. Beim Militärmuseum steht Heiris Jeep!
Skyline von Darwin
Darwin Water Front
Wir verlassen Darwin. Einen Übernachtungsstopp legen wir in Pine Creek ein. Schon in Darwin hatte uns ein Schweizer Ehepaar erzählt, dass sie in der Stadt ein rotes Auto mit einem Luzerner Kennzeichen gesehen haben.
Zu unserer Überraschung fährt nun tatsächlich der rote VW-Bus mit dem Luzerner Kennzeichen auf den Platz. Wir haben Mirjam und Martin kennen gelernt. Die beiden sind auch schon einige Zeit unterwegs. Sie waren erst in Neuseeland und fahren nun durch Australien. Wir haben einen gemütlichen Abend mit Plaudereien über das Reisen verbracht.
Auf dem Weg zur Grenze von Western Australia machen wir noch einen Halt im Victoria River Roadhouse Caravan Park.
Noch sind wir alleine auf dem Platz. Nach und nach treffen jedoch viele weitere Camper ein. Weil wir früh dran waren, konnten wir uns den schattigsten Platz ergattern.
Auf dem Weg zur Grenze sind wir einem alten Bekannten aus Afrika begegnet, dem Baobab, der Baum heisst hier Boab.
Auch die Landschaft hat sich verändert. Es ist nicht mehr so flach, einige Berge säumen nun die Strasse.
Bald überqueren wir nun die Grenze zu Western Australia. Wieder müssen wir darauf achten, dass alle Früchte und alles Gemüse aufgegessen ist. Die Quarantäne Vorschriften sind sehr strikt und werden an der Grenze auch kontrolliert.