Auch die Kasachen wollten genau wissen was in unserem Auto alles so vorhanden ist. Franz hat längere Zeit mit einem Offizier der Zöllner freundlich „gesprochen“, mit Händen und Füssen. Er zeigte besonderes Interesse an einem Schweizer Sackmesser, ein Werbegeschenk der Druckindustrie. Franz wollte ihm das Messer schenken. Darauf liess er sich aber nicht ein. Er wollte unbedingt dafür bezahlen und überreichte Franz 1000 Tenge (ca. 5 SFR) In der Zeit wurde unser Auto überprüft. Sogar Drogenhunde wurden eingesetzt.
Am Zoll wurde uns nahegelegt, dass wir eine Versicherung für das Auto abzuschliessen hätten. Gleich im nächsten Gebäude, ausserhalb des Zollgeländes soll das möglich sein.
Wir irrten etwas umher bis uns jemand ansprach. In einem Kaffee haben wir dann die Versicherung abgeschlossen und konnten beruhigt weiter fahren.
Rechts der Strasse nach Almati sahen wir immer wieder die Schneeberge des Altaj Gebirges, links nichts als Steppe und Wüste.
Im Alma Hotel wollten wir die obligatorische Registration in Auftrag geben. Leider war der nächste Tag, Donnerstag, ein Feiertag. Wir mussten also bis Freitagabend warten und können erst am Samstag weiter reisen. Es hat sich dann am Freitag herausgestellt, dass wir die Registrierung gar nicht brauchen.
Almaty hat uns gut gefallen. Die Strassen sind praktisch durchgehend von Bäumen beschattet.
Es gibt einige schöne Parks, die, selbstverständlich, mit kriegerischen Denkmälern geschmückt sind.
Die orthodoxe Kirche liegt ebenfalls mitten in einem Park.
Almaty war zu den Blütezeiten der Seidenstrasse ein wichtiger Warenumschlagsplatz. Karawanen aus verschiedenen Regionen brachten hierher Güter aus ihren Ländern und luden für den Rückweg Waren aus entgegengesetzter Richtung auf ihre Kamele.
Auf dem Markt haben wir uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage eingedeckt und uns nach den Einkäufen im Strassenkaffee ausgeruht.
Nochmals einen Blick zurück auf die Schneeberge die bis zu knapp 5000 MüM hoch sind vom Hotel Alma aus bevor es Richtung Semey durch die Wüste weitergeht.
Die ersten etwa 100 km war die Gegend noch schön grün. Der Kap Schagai Stausee liefert genügend Wasser. Bald flachten die Hügel merklich ab und wir fahren wieder durch die Steppe.
Nach 600 km holpriger Fahrt hatten wir genug und haben unser Zelt etwas abseits der Strasse aufgestellt. Umgeben waren wir von lauter „Nichts“.
In Semey, 100km vor der russischen Grenze haben wir noch einen Stopp eingelegt um für die auf vielen Blogs erwähnten Strapazen beim Grenzübertritt gewappnet zu sein.
Wir haben hier in Semey, im Norden Kasachstans, einen Bus der VBZ gesehen. Er war immer noch mit „Witikon“ angeschrieben. Scheinbar wird er hier immer noch als Stadtbus verwendet. Leider waren wir nicht schnell genug mit der Kamera bereit!
Blick über die Dächer von Semey.
Die Ausreise aus Kasachstan war dann aber überhaupt kein Problem. Die Zöllner waren effizient und haben unser Auto, offensichtlich nur aus Neugierde, kurz innen angesehen. Übrigens, an dieser Grenze hat niemand nach dem Versicherungsausweis gefragt!