Über die Grenze nach USA bis Warrenton 2. bis 6. August.

Wir verlassen Vancouver und stehen schon nach etwa 80 Kilometer an der Grenze zu den USA. Wir wurden mehrfach gewarnt, dass es lange Schlangen gäbe beim Zoll. Wir hatten Glück. Die Wartezeit betrug nur etwa 15 Minuten.

Einer freundlichen Zöllnerin übergaben wir unsere Autoschlüssel mit dem Hinweis, dass wir gerne bereit sind, ihr beim Öffnen und Einsteigen in unsere Kabine behilflich zu sein. Sie hiess uns einfach warten und werde uns rufen, falls sie Hilfe benötige. Nach etwa 10 Minuten war die Dame zurück mit den Eiern aus unserem Kühlschrank in der Hand. Leider müsse sie diese einbehalten. Ansonsten sei alles in Ordnung und wir könnten weiterfahren. Zurück beim Frosch haben wir festgestellt, dass die Zöllnerin es geschafft hat, ohne dass das Dach aufgeklappt wurde, alle Schubladen, den Kühlschrank und sogar den Aufbewahrungsort unter dem Tisch zu öffnen und zu durchsuchen. Für uns hiess das, erstmal aufräumen, erst dann konnten wir die Fahrt wieder aufnehmen.

Wir fahren über eine Nebenstrasse bis Coupeville.

Hier haben wir die Fähre nach Townsend auf der Olympic Halbinsel gebucht. Schon am Fährhafen, wo wir auf die Fähre warten, spricht uns Neil an. Ein freundlicher Amerikaner, der auch schon viel gereist ist und, wie er berichtet, in Townsend wohnt.

Vor dem Verlassen der Fähre kommt Neil wieder zu unserem Fahrzeug. Wir könnten bei ihm auf seinem Grundstück campieren, offeriert er. Leider haben wir unseren Platz in Townsend gebucht und bezahlt. Neil gibt uns seine Telefonnummer und seine Adresse. Wir sollen doch bitte Kontakt aufnehmen.

Im Hafen von Townsend stellen wir auf dem gebuchten Platz unseren Frosch ab.

Wir versuchen Neil telefonisch zu erreichen, was nicht klappt. Kurz entschlossen fahren wir zur angegebenen Adresse. Wir kommen zu einem Haus mit fantastischer Aussicht. Das Haus steht leicht erhöht direkt am Strand. Neil stellt uns auch seine Frau, Babs, vor. Wir verabreden uns für das Nachtessen in der Stadt. Auf dem Rückweg zu unserem Standplatz wollen wir uns das Restaurant kurz ansehen. Zu unserem Schrecken stellen wir fest, dass es heute geschlossen ist. Wir wollen einfach etwas früher zum Restaurant fahren und dann mit Neil und Babs ein anderes suchen.

Port Townsend

Zu unserer Überraschung fährt aber kurz vor der vereinbarten Zeit ein rassiges, rotes, brandneues Mustang Cabriolet vor. Darin sitzen Neil und Babs! Wir haben uns Neil’s Auto ganz anders vorgestellt.  Sein Camper, mit dem er auf der Fähre war, war ein schon recht mitgenommenes Modell. Neil, mit grauem Pferdeschwanz und Babs, eher der alternative Typ, in so einem Auto!

Leider haben wir es verpasst von den beiden ein Foto zu schiessen. Wir haben aber einen sehr gemütlichen Abend im chinesischen Restaurant gleich beim Campingplatz verbracht. Wir erhielten viele gute Tips für unsere Weiterreise.

Vor allem hat uns Neil Cape Flattery empfohlen, hat uns aber auch gewarnt, dass es da meistens neblig sei. Wir machen uns am nächsten Morgen auf den Weg dorthin. Auf der Route gibt es aber noch ein Thermalbad. Es ist in der Zwischenzeit sicher allgemein bekannt, dass wir uns ein solches nicht entgehen lassen. In Sol duc hot springs wollten wir nicht nur baden, sondern auch übernachten. Der Campingplatz war jedoch ausgebucht.

Wir fahren weiter bis Sekiu. Ein einfacher Platz am Meer ist unser nächster Übernachtungsstopp.

Unsere Nachbarn, drei Männer im Fischer-Wochenende, sprechen uns sofort an. Sie fachsimpeln mit Franz über Autos und Fische. Wir bereiten unser Nachtessen vor, da kommt einer der Nachbarn mit bereits zubereitetem Lachs zu uns herüber. Franz freut sich über das feine Nachtessen.

Cape Flattery erreichen wir am Morgen bei besten Wetter. Eine Wanderung führt uns durch den Regenwald bis zur nordwestlichsten Spitze der USA, ausgenommen natürlich Alaska.

Cape Flattery

Der Plan für die nächsten Tage sieht die Fahrt auf der Strasse 101 dem Ufer des Pacifik entlang, immer in südlicher Richtung vor. Unser nächster Stopp ist Hoquiam River.

Immer wieder drückt Nebel vom Pacifik her inland. Allen, die uns von der Fahrt auf der US101 vorgeschwärmt haben, müssen wir recht geben. Die Fahrt ist mit schönen Aussichtspunkten gespickt.

Hier die drittlängste Brücke der Welt, so jedenfalls berichtet der Reiseführer. Wir fahren über die Brücke und biegen gleich danach nach Warrenton ab. Einen Tag Pause wollen wir uns nun gönnen.

Wir packen unsere Velölis aus für einen Ausflug durch den Fort Stevens State Park.

Fort Stevens ist eine Verteidigungsanlage. Hier sind die riesigen Unterwasserminen ausgestellt. Wir kümmern uns nicht sehr um die militärische Vergangenheit des Parks, geniessen aber die Wege durch den kühlen Wald.

Abendstimmung auf dem Kampers West RV Park in Warrenton.

 

Weiter der Westküste entlang

Eine gemütliche Fahrt mit vielen Stopps zur Bewunderung der schönen Küstenlandschaft.

Spaziergänge sind ein Genuss, die Wassertemperatur lädt jedoch nicht zum Baden ein.

Wir verbrachten, trotz der idyllischen Lage im Devils Lake Park, eine unruhige Nacht. Dies verdanken wir unseren Nachbarn, einer Gruppe junger Leute, die bis in die frühen Morgenstunden gefeiert haben.

Weiter südlich fahren wir zum Devils Punch Hole.

Wir schauen den Surfern zu die, trotz geringem Wellengang, geduldig auf die nächste gute Welle warten.

Auch die Seehunde nehmens gemütlich.

Die konstanten Winde vom Meer her lassen alle Büsche und Bäume krumm, landeinwärts wachsen.

Der Strand, Heceta Beach, bei unserem Campingplatz in Florence.

Barfuss im Sand, den Geruch des Meeres in der Nase, Wind in den Haaren: bleiben da noch Wünsche offen?

Das Ballett der Vögel.

Als nächstes machen wir einen Besuch bei den Fleischfressenden Pflanzen.

Insekten werden bei den zwei längeren Blättern unten am Blütenkopf angelockt.

Mittagsrast in Bandon.

Der Himmel ist bewölkt, das Meer zeigt sich von seiner düsteren Seite.

Wir campieren im Indian Creek Park in Gold Beach.

Hier wird uns das Barnacle als bestes Fischrestaurant empfohlen. Schon wegen dem uns gut bekannten Namen wollen wir das Restaurant besuchen. Das Barnacle ist eines unserer Lieblingsrestaurant in Port Elizabeth, Südafrika.

Franz hat, wie immer, den Fisch genossen und auch ich habe ein gutes Nachtessen bekommen, aber ohne Fisch.

Auch auf diesem Platz campieren viele Fischer. Sie verbringen hier einige Wochen und füllen ihre Tiefkühlschränke mit dem Fang. Viel Fischerlatein ist bei den Gesprächen natürlich auch dabei. Aber auch hier sind die Männer, Frauen sind hier sehr selten, überaus grosszügig. Franz bekommt geräucherten Lachs geschenkt.

 

 

 

 

Noch einige Kilometer bis nach Petaluma

Immer wieder schöne Ausblicke auf unserer Fahrt weiter der Westküste entlang.

Unser nächster Stopp ist Brookings. Wir klagen dem Besitzer des Seabird RV-Parks unser Leid betreffend unsere schlechten Telefonverbindungen. Er verweist uns an einen AT&T Telefonshop, der ganz in der Nähe liegt.

Hier werden wir mit einer nicht sehr angenehmen Wahrheit konfrontiert. Wir wissen nun warum unsere Telefone in Alaska nicht richtig, d.h. nur zeitweise, funktionierten. Der Vorgänger von Präsident Biden hat ein Gesetz erlassen, das besagt, dass alle elektronischen Geräte made by Huawei in den USA nicht funktionieren dürfen. Im Weiteren dürfen keine solchen Geräte mehr aus China in die USA importiert werden. Das hat nun zur Folge, dass unsere Huawei Telefone nicht funktionieren. Wir mussten ein neues Telefon kaufen um in den USA telefonieren zu können. Zum Glück ist unser Tablett und unser Computer nicht aus China. Wir konnten so unseren Datazugang sichern. Das ganze Hin-und-her hat uns einen Tag und $100 gekostet.

Der nächste Tag ist dem Redwood gewidmet.  Schon kurz nach der Einfahrt in den Redwood National Park sehen wir einige Exemplare dieser beeindruckenden Riesen. Beeindruckend ist nicht deren Umfang, sondern vor allem deren Höhe. Sie ragen wie Wolkenkratzer weit in den Himmel hinein.

Wir kommen zum Big Tree.

Wir machen eine kleine Wanderung durch den Wald und begegnen einigen bemerkenswerten Exemplaren des Red Wood.

Das Wurzelwerk eines gefallenen Riesen.

Bemerkenswert sind auch die Nadeln und die grobe Rinde des Baumes.

Auf der Avenue of the Giants.

Diesem Riesen ist ein Kopf gewachsen.

Auf dem Campingplatz in Arcata gönnen wir uns etwas Ruhe. Der Ort ist auch nicht wirklich sehenswert. Halt einfach ein Übernachtungsplatz.

Noch immer geht es südwärts. Wir machen einen kleinen Abstecher zum historischen Städtchen Ferndale.

Hier könnten wir weiter bis Capetown. Das scheint uns dann aber doch zu abwegig.

Unser nächster Stopp ist Fort Bragg.  Die im Reiseführer beschriebene Glassbeach wollen wir sehen. Ein Glasstrand? Wir können uns nicht wirklich etwas darunter vorstellen.

Das „Wunder“  des Glasstrands hat einen nicht sehr rühmlichen Ursprung. Die Glasscherben aus einer im Meer liegenden Deponie wurden von den Wellen zu hübschen, glitzernden Steinen geschliffen und an diesem Strand angeschwemmt.

Zu Fort Bragg ist noch zu erwähnen, dass wir hier den wohl schlechtesten Campingplatz, Hidden Pines RV Park, unserer bisherigen Reise „erwischt“ haben. Dazu war er noch teuer. Definitiv nicht zu empfehlen.

Am 13. August reisen wir weiter bis kurz vor San Francisco. In Petaluma beziehen wir einen herrlichen Platz. Hier ist für die nächsten Tage unsere Basis für die Erkundung der Stadt.

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Petaluma – San Francisco 13. bis 16. August 2022

Schon vor wir unseren Platz in Petaluma erreichen fahren wir durch ein schönes Weingebiet. Der Unterschied zwischen den grünen Reben und den umliegenden braunen Wiesen ist frappant. Auch hier haben die Rebbauern in der Zwischenzeit gemerkt, dass sich auch mit Oliven viel Geld verdienen lässt. Neben grossen Rebflächen sehen wir immer wieder Olivenbäume.

Ein Ausflug zu einem Weingebiet ist hier in Kalifornien ein Muss. Wir heben uns das für später auf und wollen uns erst San Francisco ansehen. Auch unserem Freund aus den Zeiten in Südafrika, Gusti, der schon seit vielen Jahren hier wohnt, wollen wir einen Besuch abstatten.

Die Golden Gate Bridge liegt vor uns. Gespannt sind wir auf diese weltberühmte Brücke die, entgegen der allgemeinen Meinung nicht rot ist,  offiziell heisst die Farbe „International Orange“. Auf die korrekte Bezeichnung wird scheinbar viel Wert gelegt.

Wir fahren zwar mit dem Frosch in die Stadt, setzen aber wieder auf die bewährte Hop-on-hop-off bus tour um erste Eindrücke von der Stadt zu erhalten.

Alcatraz, die berühmt, berüchtigte Gefängnisinsel die heute eine Touristenattraktion ist.

San Francisco hat eine klevere Strategie entwickelt um den Bedarf an Trams zu sichern. Die Stadt kauft frei werdende Trams aus verschiedenen Städten und setzt sie ein. Daher sind die Trams in verschiedenen Farben anzutreffen.

Es gibt natürlich auch immer noch den berühmten Cabelcar, der rege benützt wird, vor allem von Touristen.

Pier 39, Einkaufen, Essen, Trinken

Nicht nur die Menschen sind hier dicht gedrängt. Auch die Robben auf den Plattformen streiten sich um die besten Plätze.

Nach dem Erdbeben von 1906 brachen in der Stadt viele Feuer aus. Dieser Turm wurde zum Gedenken an eine junge Frau errichtet, die die Feuerwehrleute während dieser Zeit tatkräftig unterstützte.

Wer errinnert sich noch an das Lied „if you are going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair……“? In diesen Strassen wurde die Hippie Kultur gepflegt. Es ist heute noch ein spezielles Quartier mit einem bohemien Flair.

San Francisco, eine sehenswerte Stadt.

Wir haben Gusti getroffen. Auch seine ursprünglich roten Haare sind nun weiss geworden. Ein paar gemütliche Stunden mit viel „weisch no“ und „wie gohts dem und em andere, wo sind die jetz?“ haben wir gemeinsam verbracht.

Bald werden wir wieder weiterreisen. Etwas muss jedoch in dieser Gegend noch unbedingt sein. Ein Besuch auf einem Weingut.

Der Kellner, ein zur Zeit verletzter Football player, mit der entsprechenden Figur.

Ein sehr elegantes Weingut mit durchschnittlichen Weinen und sehr gehobenen Preisen.

Nun haben wir auch diesen „Pflichtteil“ erledigt und können morgen wieder weiter fahren.

Nicht Yosemite sondern Sonora Pass

Das nächste Ziel ist der Yosemite National Park. Erst eine ziemliche langweilige Strecke auf der Autobahn über eine weite Ebene. Dann folgt eine interessantere Gegend über Hügel und durch Dörfer. Etwa 20km vor dem Parkeingang finden wir in Coarsgold einen Campingplatz.
Leider haben wir es versäumt eine Durchfahrtsbewilligung für den Yosemite Park zu beantragen. Diese hätten wir etwa zwei Monate vor unserer Ankunft hier beantragen müssen. Kurzfristig ist da gar nichts zu machen. 

Wir sind erst etwas enttäuscht, finden aber bald eine gute Lösung. Ohne auch nur einen Blick auf den Parkeingang zu verschwenden, fahren wir nördlich über einen kleinen Pass.

Bei einer kurzen Rast finden wir diese wunderschönen Tannzapfen, gross wie eine Ananas. Die hätten doch eine schöne Weihnachtsdekoration ergeben. Leider können solche Souvenirs nicht in die Schweiz eingeführt werden. Schweren Herzens lassen wir die Zapfen am Strassenrand zurück.

Paralell zum Pass im Yosemite Park führt der Sonora Pass vom Städtchen Sonora nach Bridgeport über die Strasse 108.

Durch schöne Wälder geht es erst auf einer sehr guten Strasse bergauf.

Dann wird die Strasse schmaler und immer steiler, die Kurven werden enger. Unser Frosch keucht ein bisschen, gibt aber nicht auf.

Es ist geschafft, wir kommen auf fast 3000 MüM auf der Passhöhe an.

Von nun an gehts bergab! Zwar nicht gerade bis auf Meereshöhe, aber immerhin etwa 1000 Höhenmeter.

In Bridgeport übernachten wir auf dem Reservoir and Marina Camp Ground. Wir geniessen einen gemütlichen Abend. Im Rückblick auf diesen Tag sind wir sehr zufrieden. Die morgentliche Enttäuschung ist verflogen. Auch der Yosemite Park hätte uns nicht mehr bieten können.

Auch am Morgen ist die Gegend um das Reservoir noch sehr sehenswert. Pelikane versammeln sich auf dem Wasser.

Auch diesen schönen Ort verlassen wir. Es geht weiter südöstlich. Auf der Karte lesen wir, dass Benton Hot Springs die nächste Ortschaft ist. Wir sind gespannt, haben wir doch nirgends in unseren Reiseführern von diesem Bad gelesen.

Nun ist alles klar!

Die Gegend wird immer trockener. Beidseits der Strasse nur noch Geröll, Sand und einige kleine Büsche und Kakteen.

Wir beobachten eine kleine Windhose.

Im Wüstenstädtchen Beatty verbringen wir eine Nacht bei recht hohen Temperaturen. Glücklicherweise konnten wir uns vor dem Schlafengehen im Swimmingpool abkühlen.