In Puerto Madryn haben wir drei Tage verbracht.
Wir plauderten oft mit einem holländischen Paar das soeben aus Chile kam. Wir erhielten Tipps, die wir dann hoffentlich bei unserem Aufenthalt in Chile nutzen können.
Viele Kilometer geht nun die Fahrt südwärts. Die Gegend sieht immer mehr oder weniger gleich aus.
Bei unserem nächsten Stopp in Rada Tilly, haben wir erst unser Dachzelt aufgemacht da wir ja nur einen Übernachtungsstopp planten. Bald aber kam ein immer stärker werdender Wind auf. Der Staub wird aufgewirbelt.
Das Dachzelt wackelte bedenklich und Franz befürchtete, dass es Schaden nehmen könnte. Also haben wir es wieder zu geklappt und hinter einer Mauer unser grosses Zelt aufgestellt.
Der Wind heulte die ganze Nacht ums Zelt. Früh am Morgen haben wir zusammengepackt und uns in einem Restaurant ein staubfreies Frühstück gekauft.
Weiter geht die Fahrt mit der immer wieder gleichen Aussicht.
Nach etwa 200km Fahrt kamen wir zur Abzweigung zum Park der versteinerten Bäume. Natürlich lassen wir uns die Gelegenheit etwas anderes als nur grosse Flächen mit kleinen Büschen zu sehen nicht entgehen.
Etwa 50 km Schotterpiste führen zum Parkeingang.
Auf einem etwa zweistündigen Rundgang sehen wir die versteinerten Bäume. Auf vielen sieht man sogar die Jahrringe deutlich. Bei Andern ist die Rinde noch sehr gut erhalten.
Im Wald standen offensichtlich riesige Bäume.
Nochmals ein paar hundert Kilometer weiter übernachten wir im Hotel Sada in Puerto San Julian.
Wir wollen uns den Staub der vorhergegangenen Nacht aus Haut und Haaren waschen. Auch unser Frosch erhält eine gründliche Wäsche.
Die Fahrt geht weiter nach Rio Gallegos wo wir direkt am Fluss übernachten.
Bei einem Tankstopp auf der Fahrt nach Rio Gallegos ist uns dieses originelle Gefährt samt kleinem Wohnwagen aufgefallen.
Am nächsten Tag kommen wir in El Calafate an. Von hier aus wollen wir den Park Torres del Paine und den Gletscher Perito Moreno besuchen.
Der Park Tores del Paine liegt in Chile, ist jedoch von der argentinischen Seite aus leichter zu erreichen. Um uns die Umtriebe eines Grenzübertritts mit unserem Auto zu ersparen haben wir eine Tour in den Park gebucht.
Früh am Morgen werden wir abgeholt.
Der Grenzübertritt ist gut organisiert und verläuft problemlos.
Leider ist uns der Wettergott nicht ganz hold. Die “Blauen Türme” (blau, da Paine in der Sprache der Ureinwohner blau bedeutet) waren nur zum Teil sichtbar.
Trotzdem gibt es im Park noch einiges zu sehen. Wir halten an einem Fluss Mittagspause.
Hier sehen wir die Torres fast ohne Nebel.
Ein Spaziergang führt uns zu einem weiteren Wasserfall.
Ein Gürteltier,Pichi Patagonico, begegnet uns und rennt so schnell wie möglich in Deckung.
Auf dem Rückweg nach El Calafate können wir noch einige Guanacos beobachten und sehen ganz weit hinten im See einige Flamingos.
Während der Rückfahrt empfiehlt uns der Reisebegleiter doch morgen zum Gletscher Perito Moreno zu fahren. Es wird erwartet, dass ein grosses Stücks des Gletschers, der ein Tunnel bildet, in den nächsten Tagen abbricht. Er meint, falls wir Glück hätten, könnten wir sogar Zeuge dieses Naturschauspiels werden.
Ziemlich spät am Abend kommen wir wieder im Zeltplatz El Olejero an. Das Restaurant hat uns schon gestern Abend mit dem aussergewöhnlichen Grill “gluschtig” gemacht.
Wir haben also an diesem Abend, ganz nach argentinischer Art, eine grosse Menge Fleisch praktisch ohne weitere Zutaten gegessen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir die 80 km zum Gletscher Perito Moreno.
Schon von Weitem sieht man den Gletscher. Wir fahren mit einem Boot ganz nahe an die Eiswand.
Das ist der berühmte Durchlass der in den nächsten Stunden oder Tagen abbrechen soll.
Tatsächlich sehen wir wie immer wieder grosse Stücke abbrechen und mit Getöse ins Wasser stürzen.
Nach einer Stunde fährt das Schiff zurück zum Ufer. Der Bogen steht immer noch.
Am nächsten Morgen erleben wir gleich zwei Überraschungen. Nachdem wir unseren Morgenkaffee/Tee genossen hatten kam uns plötzlich Filiep, entgegen. Christine und Filiep, das belgische Paar das wir auf der langen Schiffsreise kennen und schätzen gelernt haben, ist gestern auf dem gleichen Zeltplatz angekommen. Wir haben eine Weile mit ihnen geplaudert und Erfahrungen ausgetauscht. Die beiden wollen noch ein oder zwei Tage bleiben, wir hingegen fahren heute weiter.
Die zweite Überraschung erfuhren wir bei unserem Einkauf beim deutschen Bäcker. Der Durchgang im Eis ist gestern Abend um elf Uhr zusammengebrochen!