Usbekistan
Vor allem die Zollabfertigung bei der Einfahrt war ziemlich zeitintensiv. Unsere Pässe waren wie schon bei anderen Grenzübertritten sehr zügig abgefertigt. Dann aber kam die Kontrolle des Autos. Die Beamten haben alles, aber auch wirklich alles kontrolliert. Jedes unserer Gewürzdöschen wurde geöffnet, es könnte ja sein, dass wir da irgendwelche verbotenen Kräuter mit betäubendem oder berauschendem Inhalt versteckten. Erst einen Tag später haben wir bemerkt, dass die Currydose nicht mehr richtig verschlossen wurde und der ganze Inhalt in der Schublade verstreut war. Im Auto haben wir Proviant wie Guetzli und Nüsse. Beide Dosen wurden geöffnet und grosszügig probiert.
Nach etwa zwei Stunden hatten wir auch das überstanden. Wir waren schon glücklich, dass die Strasse nach Nukus zwar nicht gut, aber doch einigermassen zu befahren war. In Nukus war dann das anvisierte Hotel geschlossen. Wir mussten wohl oder übel mit dem einzigen noch verbleibenden Vorlieb nehmen. Eine richtige „Absteige“. Da wir aber die Übernachtung in Usbekistan registrieren lassen müssen, hatten wir keine Wahl.
Ungeduscht (Es war nur heisses Wasser verfügbar, so heiss dass wir uns wohl verbrüht hätten, sogar die Toilette wurde mit heissem Wasser gespült.) sind wir am Morgen nach Khiva gefahren. Khiva war an der Seidenstrasse einer der grössten Warenumschlagsplätze.
Auf dem grossen Parkplatz vor der Altstadt hat uns Ali angesprochen. Er habe ein kleines Hotel, gleich hier gegenüber, ob wir das anschauen wollten. Wir haben zugesagt und waren vom Alibek gleich begeistert. Einfach, aber alles vorhanden, vor allem eine schöne Dusche und genügend angenehm warmes Wasser.
Auf der schönen Terrasse haben wir jeweils unser Frühstück eingenommen. Franz hat den Blog mit unseren Beiträgen von Iran aktualisiert.
Zwei Tage sind wir immer wieder durch die Altstadt von Khiva gebummelt.
Ein Kaffeehaus haben wir gefunden wo wir guten Espresso bekamen. Ein schöner Platz um Leute zu beobachten.
Franz hat eine der zum Verkauf stehenden Lammfellmützen probiert.
Wir haben im Alibek drei Velofahrer getroffen, die wie wir von Iran her kamen. Sie planen den Pamir Highway mit dem Velo zu befahren. Erst haben sie aber noch ungefähr 300 km durch die Wüste vor sich. Wir hatten gehofft, dass wir sie auf unserer Fahrt Richtung Bukhara wieder treffen würden und haben ihnen auch versprochen dann kühles Wasser für sie bereit zu halten. Leider sind wir ihnen nicht mehr begegnet.
Der lange Weg durch die Wüste.
Am Horizont ist ein grosser See sichtbar. Zwischen den Wüstenabschnitten gibt es immer wieder wasserreiche Gegenden.
Wir hatten auch in Bukhara wieder eine glückliche Hand mit der Wahl des Hotels. Das Komil, gleich beim Eingangstor zum alten Stadtteil von Bukhara. Das Komil ist ganz im usbekischen Stil gehalten. Der Speisesaal aus dem 19. Jahrhundert ist noch im Original erhalten.
Bukhara ist in vielen Aspekten Khiva sehr ähnlich. Viele schöne Bauten in der gut gepflegten Altstadt.
Berühmt seit alters her, blühen die Teppichknüpfkunst und auch der Teppichhandel hier immer noch.
Ein sehr gutes Restaurant versteckt sich in einer dieser Gassen. Wir haben da gut gegessen und diesen schönen Sonnenuntergang genossen.
Im Restaurant Adras werden Pommes so serviert.
Nach zwei Tagen haben wir Bukhara verlassen und die nächste berühmte Sehenswürdigkeit von Usbekistan angesteuert, Samarkand. Ebenfalls ein wichtiger Handelsplatz zu den Zeiten der Karawanen von Asien nach Europa.
Der Registan ist das historische und religiöse Zentrum der Stadt.
Mitten auf dem Hauptplatz des Registan wird eine grosse Bühne aufgebaut. Im August soll hier ein internationales Musikfestival stattfinden. Besser früh anfangen, dann wird es wahrscheinlich bis im August fertig.
Beim Spaziergang durch die Stadt kamen wir auch am grossen Markt vorbei.
Verschiedenste Käsekugeln
Dieser mutige Mann zupft die Gräser zwischen den Kacheln auf Kuppel – jäten in luftiger Höhe!
Das Hotel Furkat beherbergte uns in Samarkand. Zur Begrüssung wurde grüner Tee serviert. Besonders gefallen hat uns die Dachterrasse mit dem Ausblick über die Stadt. Abends wurde eine Lightshow über den ganzen Registan gestrahlt.
Taschkent ist eine recht moderne Stadt. Nachdem sie in den 60er Jahren durch ein Erdbeben weitgehend zerstört wurde, ist sie, damals noch zu Zeiten der Sowjetunion, wieder aufgebaut worden. Überall sieht man den russischen Stil. Die Monumente sind wirklich monumental, die Opern, Theater und Verwaltungsgebäude sind riesig und pompös.
Wir haben im Hotel Usbekistan, ein riesiger Kasten, übernachtet.
2001 2015
Um nicht in der etwa von vier Millionen Menschen bewohnten Stadt herum fahren zu müssen haben wir, wie richtige Touristen, in einem Bus eine Stadtrundfahrt unternommen.
Viele Denkmäler und Erinnerungsstätten wurden uns gezeigt. Das hier bestens bekannte Mahnmal an die von Stalin „gesäuberten“ Usbeken war ein wichtiger Bestandteil der Tour.
Die 2014 eröffnete weisse Moschee, der Fernsehturm und einige der zahlreichen Bewässerungskanäle der Stadt haben wir ebenfalls bewundert.
Zwischen modernen Einkaufszentren liegen die aus der DDR bekannten Plattenbauten. Die meisten sind renovationsbedürftig. Auch einige ältere, vom Erdbeben verschonte Gebäude werden renoviert.
Bilder von der Fahrt zu unserem nächsten Stopp in Andijon kurz vor der Grenze nach Kirgistan.
Der Bazar ist auch hier der beliebteste Treffpunkt, Schleckwaren sind hier in Hülle und Fülle erhältlich.
Die Ausreise aus Usbekistan gestaltete sich mindestens so mühsam wie die Einreise. Bei der Einfahrt nach Usbekistan haben wir uns nach einer Versicherung für unser Auto erkundigt und bekamen zur Antwort, dass das nicht nötig sei.
Nun, bei der Ausreise wurde dieses Papier verlangt, das wir nicht hatten! Gaby`s Pass war bereits ausgestempelt, nur der Fahrer hatte noch nicht alles erledigt. Er musste zurück Richtung Adijon fahren wo er eine Versicherung kaufen könne. Die Polizei werde ihm da sicher weiter helfen. Nur leider sprach keiner der Polizisten eine Fremdsprache und er wusste überhaupt nicht was Franz wollte. Zurück beim Zollposten hat ihm dann ein hilfsbereiter, englischsprechender Reiseleiter weiter geholfen. Er fuhr mit Franz zu einem Privathaus wo, wie er gehört habe, solche Versicherungen ausgestellt werden. Tatsächlich, eine junge Frau mit drei Kindern hat dann die Formulare ausgefüllt und gestempelt. Franz und der Reiseleiter haben in der Zwischenzeit mit den Kindern gespielt, damit die Dame Ruhe hatte um die Versicherung zu erstellen.
Das ganze Dauerte etwa zwei Stunden und hat, für all diese Mühe, bloss 7.50 Franken gekostet. Gaby hat diese Zeit im Zollgebäude verbracht.
Zum Glück waren dann die Zöllner bei der Kontrolle unseres Autos sehr grosszügig und liessen uns innert kurzer Zeit ziehen.
Adieu Usbekistan.