Turkmenistan

Kartenbild

 

Die turkmenischen Zöllner waren zwar sehr freundlich aber auch sehr umständlich. Die Pässe und das Visum waren schnell kontrolliert. Dann musste der Fahrer, Franz, antraben. In Turkmenistan muss man genau angeben welche Route man fahren will. Nach längeren Wartezeiten erhielt Franz ein Dokument mit der versicherten Route, nur leider war diese falsch, d.h. sie zeigte nicht den Weg den wir nehmen wollten. Also musste das Ganze rückgängig gemacht und wieder neu eingezeichnet, versichert und mit viel Palaver übergeben werden. Dann kam noch die Kontrolle vom Frosch. Auch dies beanspruchte ungefähr eine Stunde. Insgesamt nahm das Einfuhrprozedere gute drei Stunden in Anspruch.

Wir planten heute bis Ashgabad zu fahren. Ob wir das schaffen würden war noch nicht klar. Wir hatten etwa 320 km vor uns. Unsere Bedenken wuchsen, als wir das Zollareal verliessen und auf eine völlig durchlöcherte Teerstrasse einbogen. Franz konnte mit etwa 30-40km fahren. Das ging so über eine Strecke von 100km. Es war nun schon halb sieben abends und wir fahren nicht gerne in der Dunkelheit.

Bei der nächsten Abzweigung hat sich dann das Bild total verändert. Eine gute vierspurige Strasse führt uns bis ans Ziel das wir kurz nach acht Uhr erreichten.

Im Hotel Grand Turkmen (5 Sterne, aber nach unserem Standard höchstens 3) verbrachten wir die Nacht.

1767 unser Hotel in Ashgabat (1024x575)

Wir haben uns entschlossen gleich am nächsten Tag weiter zu fahren. Ashgabad hat nicht wirklich viel Sehenswertes zu bieten. Die Stadt wirkt wie eine russische Satellitenstadt mit pompösen Denkmälern und Regierungsgebäuden mit viel Marmor. Das Fotografieren war weder im russischen Markt noch in der Stadt erlaubt. Franz hat trotzdem einige Bilder gemacht.

1766 pompöse Monumente à la Russland waren hier überall gegenwärtig (1024x593)

1764 der russische Baza in Ashgabat (1024x575)

1763 die Prunkbauten in Ashgabat (1024x575)

Nun liegen 500km Wüstenstrasse vor uns. Auf halbem Weg liegt der Darvaza Gas Crater. Den wollen wir unbedingt sehen. Auch diese Wüstenstrasse war nicht gut. Nach einer anstrengenden, rumpligen Fahrt erreichten wir den Krater am späten Nachmittag.

Wir haben in respektablem Abstand vom Krater unser Zelt aufgestellt. Hier gibt es zwar ein eindrückliches Naturspektakel aber absolut keine Infrastruktur. Für zwei kleine Reisegruppen waren bereits Zelte aufgestellt. Wir haben zwei junge Männer aus Deutschland getroffen, die beide in Dubai arbeiten und für diese Sehenswürdigkeit eingeflogen sind und mit einem Führer hier anreisten.

1768 erster Anblick vom Feuerkrater in Darvaza in Turkmenistan (1024x575)

1770 Blick in den Krater bei Tag (1024x575)

Wir sind zum Krater spaziert und wollen diesen dann auch noch in der Dämmerung besuchen.

1769 so weit weg ist der Krater von unserem Nachtplatz (1024x575)

Inzwischen ist es Zeit für unser Nachtessen. Fatimas Eintopf hat sehr gut geschmeckt.

Plötzlich schien es als ob die Dämmerung hereinbrechen würde. Nein, nicht die Dämmerung, sondern ein fürchterlicher Sandsturm. Wir haben uns sofort ins Auto verzogen. Nach etwa einer Stunde war der Spuk vorbei und die Luft wieder klar und unser Zelt total versandet.

Der Krater ist besonders in der Dunkelheit sehr beeindruckend.

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1778 (1024x571)

1783 (1024x575)

1782 das ganze Umfeld wird angestrahlt und dies jede Nacht seit bald 40 Jahren (1024x575)

Am nächsten Morgen nahmen wir die Strecke zur Grenze nach Usbekistan in Angriff. Wir dachten, die Strassen könnten nicht mehr viel schlechter werden. Da haben wir uns aber gründlich getäuscht. Bei einer Kreuzung mitten im Nichts fragten wir einen Polizisten nach dem Weg zur Grenze. Er weist uns den Weg zu einem Grenzposten. Gutgläubig haben wir seine Angaben befolgt. Die Strasse war eine kleine Katastrophe ohne Teerflecken wäre sie besser gewesen. Als wir endlich am (falschen) Grenzposten anlangten war unser Frosch von oben bis unten mit Schlamm bepflastert.

Die gleiche Prozedur wie bei der Einfahrt nach Turkmenistan begann hier wieder. Dazu kam noch, dass wir nicht den vorher angegebenen Grenzposten zur Ausfahrt benutzten. Also musste die Route angepasst und neu versichert werden. Für 15 US Dollar bekamen wir den neuen Routenplan mit einer offiziellen Quittung ausgehändigt.

Wir hatten genug von Turkmenistan und seinen schlechten Strassen. Unser fünf Tage Transitvisum haben wir nicht ausgenützt und sind in 3 Tagen durchgereist.

Ein Gedanke zu „Turkmenistan

  1. Salü Gabi und Franz
    Mit grossem Interesse verfolgen wir eure abenteuerliche Reise und die wirklich interessanten Komentare und Fotos. Natürlich hoffen wir, dass ihr weiterhin gut und ohne grossen Pannen an das Ziel gelangt. Wir bewundern euren Mut sich in den unterschiedlichsten Länder und Gegenden durch zu kämmen.
    Viele Grüsse aus der Schweiz
    Trudy und Karl

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