Wir fahren los Richtung Argentinien. Da liegt aber noch ein gutes Stück Weg vor uns.


In Nueve Berlin, direkt am Rio Uruguay, finden wir einen einfachen, aber schön gelegenen Campingplatz. Wir geniessen den guten Anfang unserer Reise.
Zuversichtlich, dass wir die etwa 70 Kilometer entfernt bei Paysandu liegende Grenze nach Argentinien ohne Probleme passieren werden fahren wir los.
Eine lange Brücke führt über den Rio Uruguay. Der Grenzposten liegt auf der gegenüberliegenden Seite. Die Ausfahrt aus Uruguay verlief problemlos. Nun kommt nur noch die Einfahrt nach Argentinien. Wie immer müssen wir den Frosch wieder vorübergehend einführen. Dies ist immer ein kleiner Papierkrieg. Der Fahrzeugausweis und der Führerschein des Halters wird genauestens kontrolliert. Auch das haben wir ziemlich zügig geschafft.
Nun geht es nur noch um die Kontrolle der eingeführten Ware. Wir haben nichts zu verzollen. Der freundliche Beamte wollte jedoch wissen, ob wir Lebensmittel, vor allem Früchte, Gemüse und Fleisch mitführen. Willig zeigten wir ihm unsere Äpfel, den Salat und unsere frischen Peperoni. Damit begnügte er sich und hat das alles eingezogen. Fleisch und weiteres Gemüse hat ihn nun nicht mehr interessiert. (Es blieben noch Avocado, Zucchetti und Bananen.) Zum Glück hat er den feinen Salami vom Markt in Piriapolis nicht gesehen.
Bei Parana, nun in Argentinien, machen wir einen Übernachtungsstopp. Wir fahren los. Schon nach kurzer Zeit werden wir von einer Polizeikontrolle angehalten. Unser Abblendlicht ist nicht eingeschaltet und in Argentinien besteht Lichtpflicht den ganzen Tag. Dies trug uns eine Busse von ca. 80 Sfr. ein. Damit hatten wir noch Glück, denn falls man die Busse sofort bezahlt gibts 50%.
Franz hat das Volllicht eingeschaltet. Damit waren die Beamten dann zufrieden. Nach einigen Kilometern haben wir einen Kontrollhalt gemacht. Tatsächlich, beide Abblendlicht Birnen waren defekt. An unserer Route, in etwa 100km Entfernung, fanden wir eine Toyota Garage die die Original Birnen auf Lager hatte.
Ein gefühlt langer Reisetag endet in Cordoba. Die Landschaft ist nicht sehr abwechslungsreich. Die meist schnurgerade Strasse führt durch eine riesige Ebene. Der Verkehr ist sehr moderat. Wir kommen zügig vorwärts.

Das ist der nächste Übernachtungsplatz. Hier wollen wir etwas länger bleiben und uns die Stadt ansehen.




Die Kathedrale bildet das Zentrum der zweitgrössten Stadt Argentiniens. Kirchen gibt es hier zu Hauf. Es scheint, dass jedes Strasse ihre eigene Kirche hat.
Hier wurde auch die erste Universität gegründet.
Eine Fussgängerzone zieht sich rund um den Platz San Martin. Die Stadtbevölkerung flaniert durch die Gassen. Die angebotene Ware ist recht unterschiedlich.
Erdbeeren haben gerade Saison.


Auf dem Campingplatz treffen wir eine belgisches Paar. Sie waren während der Coronapandemie in Peru und konnten sich dort kaum bewegen. Ihr Auto war auf dem Hof einer Polizeistation parkiert. Sie konnten auch dort wohnen. Nach Aufhebung der Reisebeschränkungen fuhren sie nach Argentinien. Bei einer Wanderung brach sich der Mann den Knöchel. Eine sofortige Operation war notwendig und wurde in Cordoba durchgeführt. Die Umstände ergaben, (Nachbehandlungund Therapie) dass sich das Paar nun schon seit Mai auf diesem Platz aufhält.
Wir sind glücklich, dass wir morgen gesund und munter weiterfahren können.
Die Kinder ziehen bald weiter undwir sind die einzigen Camper auf dem Platz, nur die diversen Hunde und diese rotköpfigen Vögel leisten uns Gesellschaft.
Extra für uns wird der Badeofen angeheizt, so dass wir eine angehnehme, warme Dusche geniessen können.
Wir können ja trotz allem nicht den ganzen Tag baden. Wir würden uns wohl auflösen. Also machen wir noch einen Spaziergang. Erst geht es hinauf auf den Damm des Stausees.
Nachher hinunter zu den Auslassschleusen des Sees.
Gleich daneben befindet sich der Markt der lokalen Bevölkerung.
Wir verbringen zwei gemütliche Tage. Hier reift auch der Entschluss unsere Reisepläne etwas umzustellen. Anstatt weiter nördlich zu fahren, richten wir uns wieder gegen Süden. Wir werden, wenn möglich vom Punto del Inca über den Paso Cristo Redendor nach Chile zu fahren.

Wir übernachten in La Rioja. Erst werden wir zu einem schönen Standplatz weit hinten im öffentlichen Park verwiesen. Beim Eindunkeln sind keine Parkbesucher mehr da. Nur noch wir und ein argentinisches Paar sind als Übernachtungsgäste geblieben. Der Parkwächter empfiehlt (es war mehr ein Befehl) unseren Frosch in der Nähe des Wächterhäuschens aufzustellen, da es dort sicherer sei. Wir gehorchen und fahren zum angezeigten Platz.
Jachal ist unser nächstes Ziel. Wir liebäugeln damit eine Nebenstrasse zu befahren. Auf unserer Karte ist sie als Naturstrasse eingezeichnet. Wir wollen uns erkundigen wie der Strassenzustand heute ist.
Im Restaurant dieses schönen Hotels erhalten wir die gewünschte Auskunft. Die Empfangsdame ist sehr freundlich und versorgt uns nebst Informationen auch mit einer handgezeichneten Karte.

„Blumen“ im Garten des Hotels.
Die Strasse führt durch karges Hochland.




Kaum sind wir wach, klopft der Mann vom Informationsbüro an unsere Türe. Der Pass wurde wegen Schneefalls geschlossen. Es besteht keine Aussicht, dass er heute noch geöffnet wird. Auf der Passhöhe schneit es scheinbar immer noch. Auch die Hoffnung auf eine Öffnung der Passstrasse am nächsten Tag muss leider gestrichen werden.
Erst haben wir etwas Mühe der Empfangsdame zu erklären was unser Problem ist. Ein Mechaniker hat aber sofort erkannt was Sache ist. Und dann, zu unserem Glück, lernen wir Laura, die Servicedisponentin, kennen. Laura spricht vorzüglich Englisch. Sie kümmert sich sofort um uns und unseren Frosch. Schon nach ca. einer Stunde wissen wir, was das Problem ist. Die Radlager müssen beidseitig ersetzt werden. Alles kein Problem, sagt Laura. Alle Ersatzteile sind am Lager. Das Auto kann bis morgen Abend repariert werden. Zu unserem Erstaunen kümmert sich Laura auch noch um ein Hotel für uns und bestellt ein Taxi. Was für ein super Service!
Unser Hotel Agua del Corral.
Ein Essen ohne Wein ist ein Frühstück.
Brunnen im Stadtpark Independencia
Es fällt uns auf, dass die Strassen in der Stadt sehr sauber sind. Nirgends Abfall oder achtlos hingeworfene Flaschen.
Diese Menschenschlange wartet geduldig bis die Türe zum Warenhaus geöffnet wird. Heute ist Ausverkauf angesagt.
Die Preise sind moderat.
Dachfenster in einer Einkaufsgalerie.
Die meisten Autos sind sehr zeitgemäss, es gibt jedoch auch solche Exemplare.
Sie erzählt, dass der Campingplatz „Santa Rita la Pasarela“ erst im Entstehen ist. Es sind, wie wir sehen, bereits zwei Hütten gebaut. Sonst gibt es aber noch nichts. Wir können jedoch gerne bleiben und die Nacht hier verbringen.
Sie erzählen uns ganz begeistert von ihren Plänen. Bringen uns einen Kessel Wasser und wünschen gute Nacht.
Die Lage ist wunderbar und abseits der Strasse. Wir verbringen eine ruhige Nacht.
Nebst den üblichen zwei, drei Hunden gibt es hier auch einen Truthahn. Der ist nicht sehr angetan von uns und reagiert ziemlich agressiv.
Wir fahren weiter über die holprige Naturstrasse. Der Himmel ist bedeckt und es regnet immer wieder. Bei der Einfahrt in die Kleinstadt Las Lajas ist die Strasse überflutet. Wir finden den städtischen Zeltplatz. Auch dieser ist zu einem grossen Teil unter Wasser. Der nette Herr am Eingang zeigt uns ein trockenes Plätzchen. Er hilft beim Anschliessen des Stroms und zeigt uns die sehr saubere Toilette mit Dusche.
Im Gespräch erfahren wir, dass von hier aus ebenfalls ein Pass nach Chile führt. Er werde von vielen Lastwagen befahren und sei, so viel er wisse, auch offen. Er werde sich bis morgen erkundigen, wie der Strassenzustand sei.