Sacred City Caral

Nach der nervigen Fahrt durch Lima kommen wir am Nachmittag in der heiligen Stadt Caral an. Die Anlage scheint verlassen. Wir finden eine Empfangsdame. Sie vermittelt uns einen Führer, ohne den wir nicht in die Anlage dürfen.

Caral ist die älteste bekannte Zivilisation von Amerika. Sie datiert ungefähr 5000 Jahre vor Christus. (Vergleich: die Kultur der Inkas etwa zwischen dem 13. und 15 Jh. nach Ch.) Die Anlage besteht aus sechs stufenartigen Häusern. Jeweils eine Familie bewohnte ein Haus. Jede Familie durfte nur vier Kinder haben. Sollte eine Familie mehr Kinder haben, wurden diese in ein spezielles Kinderhaus gebracht und oft den Göttern geopfert. Falls kein Bedarf für Opfer bestand, wurden die Kinder auch einfach gleich nach der Geburt begraben. Eine nach unseren Begriffen brutale Methode die Gemeinschaft vor Inzucht zu bewahren.

Die Häuser sind um einen zentralen Platz gruppiert. Der Platz diente als Versammlungsort, Marktplatz und Theater. Hier spielte sich das öffentliche Leben ab.

Die Spitz der Sonnenuhr ist auf den Aufgang des Tempels gerichtet. Um zwölf Mittags zeigt die Uhr genau auf den Tempel im Hintergrund.

Auf diesem Stein sind Löcher in einer ganz bestimmten Reihenfolge angeordnet. Sie bezeichnen Sternenkonstellationen. Bei Nacht wurde beobachtet wie weit sich das Licht der Sterne vom zugeordneten Loch fort bewegte. Das wurde als eine Art Kalender benutzt. Es zeigte den Lauf der Zeit ab.

Warum die Kultur ausgestorben ist kann nur spekuliert werden. Es gibt zwei Theorien: in der einen wird der Ausbruch einer Krankheit vermutet, die die Bevölkerung auslöschte, in der anderen wird von einem klimatischen Umbruch ausgegangen.

Wir erkundigen uns beim Führer wo wir übernachten könnten. Er telefoniert sofort mit einem der Sicherheitsleuten der Anlage. Es wird uns erlaubt gleich hier zu bleiben. Die schönen Sanitären Anlagen stehen uns zur Verfügung. Wir müssen bloss versprechen, dass wir in der Nacht nicht durch die Anlage spazieren werden.

Ganz alleine auf weiter Flur verbringen wir eine sehr ruhige Nacht.

Wir fahren am nächsten Tag ausgeruht weiter nördlich. Die Landschaft hat sich nicht verändert. Immer noch Wüste auf beiden Seiten der Strasse. Oft gehts geradeaus, manchmal einen kleinen Hügel hoch und wieder runter.

Wir übernachten auf der Pampa Rosario in Sechin.
Die Pampa Rosario ist im I-Overlander Programm gut beschrieben. Die Koordinaten zeigen unserem GPS den Weg. Leider war dann der Zugang zur Plantage Rosario nicht mehr am gleichen Ort zu finden. Wir sind auf schmalen Plantagenwegen herumgeirrt bis sich zwei freundliche Bauern unserer erbarmten und uns den richtigen Weg zeigten. Der Besitzer der Plantage ist ein freundlicher älterer Herr, selbst ein ehemaliger Reisender, der mit einem Unimog grosse Teile Südamerikas bereist hat. Er lebt mit seinen Arbeitern alleine auf der Plantage und ist sehr froh, ab und zu Reisende aus der ganzen Welt bei sich begrüssen zu können.

Unser nächstes Ziel: die Sonne und Mond Pyramiden in Trujillo steuern wir am Morgen an.

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